Mit Aufbruchs­stim­mung aus der Krise?

Datum
08. Mai 2021
Autor*in
Laura Seime
Themen
#JPT21 #Politik
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Dialog als Lösung für struk­tu­relle Probleme: Unter den Teil­neh­menden des Themen­fo­rums Krise der Demo­kratie oder mit Demo­kratie gegen die Krise?“ gab es trotz unter­schied­li­cher Ausgangs­po­si­tionen viel Einig­keit.

Am Frei­tag­abend kamen in Berlin die Staats­se­kre­tärin Juliane Seifert (Bundes­mi­nis­te­rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Staats­se­kretär Markus Kerber (Bundes­mi­nis­te­rium des Innern, für Bau und Heimat), Jan Holze (Vorstand Deut­sche Stif­tung für Ehrenamt und Enga­ge­ment) sowie die Geschäfts­füh­rerin der Neuen deut­schen Orga­ni­sa­tionen Meral El an einem runden Tisch. Demo­kra­tie­for­scherin Stine Marg (Kommis­sion des 16. Kinder- und Jugend­be­richts der Bundes­re­gie­rung) schal­tete sich digital zu. Ouas­sima Laabich-Mansour und Sebas­tian Stachorra mode­rierten diese Runde. Macht­streuung statt Macht­kämpfe Span­nendste Diskus­sion bisher“ schrieb einer der JPT-Teilnehmer*innen in den Live-Chat. Im ersten Themen­block rund um Radi­ka­li­sie­rung und Rassismus zeigte sich die inhalt­liche Stärke des Themen­fo­rums, die Commu­nity lobte im Live-Chat das wert­schät­zende Diskus­si­ons­klima. Die stärkste Bestä­ti­gung im Chat ernteten die Rede­bei­träge von Meral El. Sie zeigte die Lebens­rea­lität von jungen, vor allem migran­tisch gele­senen, Menschen auf und fragte: Von welchem wir“ reden wir?“ Disku­tiert wurde unter anderem die geringe Inte­gra­tion der Jugend in Parteien. Es würden nied­rig­schwel­lige Räume fehlen, die zur Betei­li­gung einladen und Diskus­sionen noch zu oft in Bubbles verharren. Ich halte Konfron­ta­tion der Jungen mit den Alten für zentral in der Demo­kratie“, fügte Kerber an. Eine Krise muss nicht immer ein Unter­gang sein.“ Lang­fris­tige Struk­turen für Enga­ge­ment zu schaffen, hielten die Betei­ligten als wich­tiges Ziel fest. Juliane Seifert betonte, Modell­pro­jekten dauer­hafte Perspek­tiven bieten zu wollen. Ein weiterer Wunsch aller Betei­ligten: poli­ti­sche Bildung in Kinder­garten und Schule stärker zu veran­kern. Nur poli­ti­sches und histo­ri­sches Wissen schaffe eine gute Grund­lage für Perspek­tiv­wechsel und Dialog, so Marg. Kerber sprach von Tole­ranz­räumen“, die es zu schaffen gelte und El forderte mehr Anlauf­stellen für Betrof­fene von Diskri­mi­nie­rungs­er­fah­rungen. Das Themen­forum zeigte, wie ziel­füh­render Dialog in einer Demo­kratie funk­tio­niert. Abschli­ßend fasste Jonas Bettger die Ausklangs-Stim­mung zusammen: Eine Krise muss nicht immer ein Unter­gang sein. Sie kann auch ein sich hinter dem Hori­zont verber­gender Sonnen­auf­gang sein, der Poten­zial bietet. Und ich hoffe vor allem, im Austausch zu bleiben und als Gesell­schaft zusam­men­zu­wachsen.“

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