Frucht­fleisch: Was ist für dich jugend­ge­recht?

Datum
27. September 2018
Autor*in
Michelle Grebe
Thema
#Jugendstrategie19
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Foto:
sweetcheeses

Wir reden viel über Jugend­ge­rech­tig­keit, aber was genau bedeutet das? Und welche Rolle spielt die Politik dabei? Das wollten wir auf der Konfe­renz Politik für, mit und von Jugend“ wissen. 

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Obaid Heimaq, 22, studiert in Frank­furt Wirt­schafts­wis­sen­schaften

Jugend­ge­recht ist für mich vor allem Gleich­be­rech­ti­gung: wenn mir zuge­hört wird, ich ernst genommen werde und auch respek­tiert wird, was ich sage. Ich möchte auch, dass dann etwas geän­dert wird, wenn wir als junge Gene­ra­tion etwas sagen. Ich bin ein Teil dieses Landes, ich lebe hier und ich spreche nicht nur für mich, sondern vertrete auch Jugend­liche, die nicht die Chance hatten, heute hier dabei zu sein. Ich wünsche mir, dass die Politik zulässt, dass wir uns betei­ligen und dass uns zuge­hört wird.“

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Sven Hüls­kötter, 24, aus dem Kreis Stein­furt, hat gerade seine Tisch­ler­aus­bil­dung beendet und beginnt im Oktober ein Studium

Eine jugend­ge­rechte Gesell­schaft muss auf allen Ebenen wieder Bezug zur Jugend finden. Bei Kindern und Senioren gibt es bereits Gehör und Unter­stüt­zung in allen wich­tigen Insti­tu­tionen – für die Jugend muss dies auch geschehen. Ich wünsche mir, dass die Bundes­tags­ab­ge­ord­neten und alle Poli­tiker ihre alten Struk­turen durch­bre­chen und versu­chen, neu zu denken. Alle älteren Poli­tiker behalten gern Altbe­währtes bei, während Jugend­liche gerne eine Diskus­sion anfangen.“

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Celina Ost, 17, Schü­lerin in Rostock

Jugend­ge­recht bedeutet, wenn Jugend­liche und Leute aus Politik und Verwal­tung mitein­ander kommu­ni­zieren können. Das meint, dass Jugend­liche in allen Belangen gefragt werden und ein Mitspra­che­recht haben. Auch bei meinem Enga­ge­ment und im direkten Kontakt habe ich gemerkt, dass Poli­tiker sich verän­dert haben. Die nehmen uns jetzt richtig ernst. Da müssen wir weiter dran arbeiten.“

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Lukas Nusser, 17 Jahre, Schüler aus Furt­wangen

Eine Sache ist jugend­ge­recht, wenn sie sich positiv auf die Lebens­ver­hält­nisse von Jugend­li­chen auswirkt. Das fängt schon damit an, dass eine Kommune ihre Jugend­li­chen kennen und wissen muss, vor allem wann sie sich ange­spro­chen fühlen und begeis­tert sind. Doch viele Kommunen kennen ihre jungen Bürger gar nicht und das bringt dann niemand weiter. Um poli­tisch etwas für junge Leute zu bewegen, müssen wir aber alle an einem Strang ziehen.“

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Fran­ziska Giffey, Bundes­fa­mi­li­en­mi­nis­terin

Jugend­ge­recht heißt für mich, dass man alles aus der Sicht der Jugend­li­chen denkt. Und der Begriff wandelt sich immer wieder. Heute würde die Jugend etwas anderes erwarten als viel­leicht noch vor 20 Jahren. Jugend­ge­recht‘ heißt also auch, dass wir modern mit der Zeit gehen müssen. Im Zentrum stehen für mich da die drei großen Begriffe Frei­heit, Schutz und Selbst­wirk­sam­keit. Jeder junge Mensch braucht Rahmen­be­din­gungen, wo er oder sie sich frei entfalten kann und merkt, dass es einen Unter­schied macht, ob er oder sie sich einbringt.“


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