Zusam­men­leben in der (wach­senden) Groß­stadt?

Datum
01. Juli 2017
Autor*in
Marcel Kupfer
Thema
#Jugendforum Stadtentwicklung 2017
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Die Gruppe präsentiert im Plenum ihre Ergebnisse. Foto: Laura Lubahn

Welt­weit strömen immer mehr Menschen in die Städte. Aber wie funk­tio­niert dort das Zusam­men­leben? Marcel Kupfer hat die wich­tigsten und span­nendsten Infos aus einem Work­shop beim Jugend­forum Stadt­ent­wick­lung zusam­men­ge­fasst.

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Jugendliche arbeiten ein Konzept zu diesem Thema aus. Foto: Laura Lubahn

Refe­rent Iver Ohm vom Hidden Institut (Akti­ons­for­schung für Zukunfts­fä­hig­keit) begleitet den Work­shop und führt zu Beginn aktu­elle Fakten an: Seit 2007/2008 leben erst­mals in der gesamten Mensch­ge­schichte welt­weit mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Die Vereinten Nationen rechnen bis zum Jahre 2030 mit einer Bevöl­ke­rungs­dichte von fünf Milli­arden Menschen in den Städten welt­weit. 2013 hat es beispiels­weise in Berlin einen Bevöl­ke­rungs­zu­wachs von 250.000 Menschen geben, das entspricht 7,5 Prozent. Im Plenum spre­chen die Jugend­li­chen von der Proble­matik mit den Park­plätzen im Kiez, die aufgrund neuer Wohnungs­bau­vor­haben abge­schafft werden. Dies wird aber von den Anwoh­ne­rinnen und Anwohner nicht befür­wortet. Fazit: Anwohner wollen nichts, was sie nicht kennen! Die einzige Lösung, die zu Wort kommt, ist der Bau von Tief­ga­ragen oder Park­häu­sern – unter der Bedin­gung, dass diese direkt am Haus vorhanden seien. Eine andere Über­le­gung ist die Bebauung am Stadt­rand, was aller­dings zu Folge habe, dass sich die Bewohner und Bewoh­ne­rinnen immer weiter vom Stadt­kern wegbe­wegen und somit lange Wege zum Zentrum entstehen. Ein weiteres, und vor allem enormes Problem ist das Zusam­men­treffen unter­schied­li­cher Bevöl­ke­rungs­schichten. Junge Leute treffen auf ältere Menschen, die Ihre Ruhe wollen. Junge Leute veran­stalten Partys, welche einen hohen und für andere Menschen häufig unan­ge­nehmen Lärm­pegel mit sich bringen. Dies hat zu Folge, dass es des Öfteren zu Konflikten zwischen alten und jungen Leuten kommt. Die Einfüh­rung von Party­kel­lern sehe ich hierfür als ange­brachte Lösung“, äußert Matthias. Um das soziale Mitein­ander zu stärken, werden verschie­dene Vorschläge einge­bracht, welche auf gegen­sei­tige Akzep­tanz basieren. Zu den Vorschlägen gehört unter anderem die Durch­füh­rung von Haus­festen oder Ähnli­ches mit der Schluss­fol­ge­rung, dass daraus Vertrauen sowie gegen­sei­tige Hilfs­be­reit­schaft gewonnen und vor allem auch gestärkt werden.

Auch Kinder brau­chen Platz zum Spielen

Außerdem dürfe man das Lebens­um­feld von Kindern nicht außer Acht lassen. Auch Kinder brau­chen Platz zum Spielen, in einem Umfeld, abseits vom Verkehr und großem Trubel. Aller­dings können Kinder für andere Menschen wiederum eine Art Lärm­be­läs­ti­gung darstellen. Auf die Frage, was Studie­rende und Azubis brau­chen, ergeben sich Antworten wie Biblio­theken, Bildungs­ein­rich­tungen aber vor allem auch viel Ruhe, um von einem ange­nehmen Lern­klima zu profi­tieren. Ein Kultur­angebot sowie das Vorhan­den­sein von Clubs und Kneipen dürften in einer Studie­ren­den­stadt nicht fehlen. Junge Menschen sind auf einen güns­tigen öffent­li­chen Nahver­kehr ange­wiesen und vor allem auch auf eine gute Infra­struktur. Jugend­liche brau­chen allge­mein eine frei zugäng­liche Fläche, auf der sie sich zurück­ziehen können. Auch der etwas ärmeren Bevöl­ke­rungs­schicht müsse man entge­gen­kommen, lautet eine Forde­rung – beispiels­weise mit Zuschüssen bei verschie­denen Frei­zeit­ak­ti­vi­täten. Zusam­men­ge­fasst lässt sich sagen, dass die Jugend­li­chen ein gutes und vor allem auch einheit­li­ches Konzept ausge­ar­beitet haben.


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