Stadt­oase kämpft um Finan­zie­rung

Datum
09. Dezember 2017
Autor*in
Felix Bosdorf
Thema
#JugendVerändertStadt17
Bastian Schröger

Bastian Schröger

Der 26-jährige Bastian Schröger, einer der Aktiven des Projekts Stadt­oasen Rosen­heim, stellt seine Initia­tive beim Forum Jugend verän­dert Stadt“ vor. Die Stadt­oase entsteht immer wieder neu auf unge­nutzten Flächen und füllt sie so temporär mit Leben. Trotz ehren­amt­li­chen Enga­ge­ments vieler Jugend­li­cher ist die Finan­zie­rung zukünf­tiger Projekte noch nicht gesi­chert. Mehr dazu im Inter­view.

poli­ti­ko­range: Kannst du uns kurz das Projekt vorstellen?

Bastian Schröger: Die Stadt­oasen Rosen­heim laufen grund­sätz­lich immer gleich ab: Wir bespielen eine Brach­fläche mit Kaffee­be­trieb, Kultur und Kunst. Es ist ein Treff­punkt für Verstän­di­gung, ein Anlauf­punkt, eine Möglich­keit der Bürger­ver­net­zung.

Was moti­viert dich, am Projekt Stadt­oasen Rosen­heim“ mitzu­ma­chen?

Es ist genauso wie mit dem Kino­kultur Rosen­heim, es ist unser Projekt. Das heißt, wir haben keine vorge­setzte Dienst­stelle. Alles, was wir erar­beiten und was wir machen wollen, das setzen wir um.

Wie lange sind die Zeit­spannen für ein Projekt?

Der Müll­bach­bogen ging von April bis Ende Oktober und sonst dauern die Projekte so bis zu zwei Wochen. Dabei ist aber noch nicht der ganze Vorlauf und Nach­be­ar­bei­tungs­zeit mitge­rechnet.

Inwie­fern werden die Jugend­li­chen in eure Planungen einge­bunden?

Wir haben öffent­liche Treffen, die ausge­schrieben sind. Dort kann sich jeder einbringen. Oft ist es so, dass die Jugend­li­chen während des Projektes erst später dazu­kommen: Zuerst war es ein Kreis von zehn Personen, der dann auf 20 ange­wachsen ist. Diese Gruppe hat wirk­lich aktiv hand­werk­lich mitge­holfen.

Wie verein­bart man das schnell­le­bige Zeit­ver­ständnis von Jugend­li­chen mit dem langen Weg von den ersten Planungen bis hin zum fertigen Baupro­jekt?

Das Mitspra­che­recht moti­viert, alle sind beim Planungs­pro­zess betei­ligt, die Jugend­li­chen sind beim kompletten Planungs­pro­zess, bestehend aus Voraus­schüssen, über den Bauaus­schuss betei­ligt. Es ist ein langer Weg. Man ist hinterher auch sehr frus­triert, wenn es nicht so geklappt hat, wie man es sich vorge­stellt hat. Aber es ist ebenso ein Wir-Effekt“, wenn hinterher ein Endpro­dukt entsteht.

Was ist Kino­kultur“?

Kino­kultur ist Passion am Film: Das Kino wieder­be­leben und gleich­zeitig eine Akti­ons­fläche für sämt­liche Gruppen von jegli­cher Herkunft, Reli­gion und finan­zi­ellen Lagen bieten. Stadt­oasen ist ein sehr soziales Projekt. Es kostet keinen Eintritt, was bedeutet, es wird beim Kino gesam­melt. Man kann einfach kommen und einen schönen Abend haben. Wenn man etwas in die Sammel­büchsen wirft, weil man einfach Geld hat, ist das natür­lich schön. Wirft jemand nichts ein, weil man das Geld einfach nicht hat, aber einen schönen Abend hatte, ist das für uns auch in Ordnung.

Zeichnung Basti - Kino kultur Rosenheim

Zeichnung: Bastian Schröger

Ihr seid unab­hängig, wie du eingangs sagtest. Wo bekommt ihr euer Geld her?

Es ist aktuell so, dass die Stadt­oasen noch von Kino­kultur erhalten und weiter­ge­führt wird. Für die Veran­stal­tungen haben wir Spon­soren, oft von der Stadt. Das deckt aller­dings die Kosten noch nicht mal zu 20 Prozent und das Projekt ist jetzt auch am Auslaufen. Wir müssen jetzt schauen, wie wir wieder an Geld kommen, damit wir Veran­stal­tungen fort­führen können.

In diesem Sinne wünschen wir dir viel Erfolg bei der weiteren Finan­zie­rung der Stadt­oasen und danken dir für das Inter­view.


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