Hier wird verHAN­DELt

Datum
06. Mai 2018
Autor*in
Katja Busch
Thema
#EPjugendforum 2019
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Debattiert und verhandelt wurde nicht nur in den Ausschüssen, sondern auch später in der Plenardebatte. Foto: Jonas Gebauer

Über 100 Schüler und Schü­le­rinnen trafen sich im Rahmen des Euro­päi­schen Jugend­fo­rums im Hessi­schen Landtag in Wies­baden. Der Grund: poli­tisch aktu­elle Themen aus den Berei­chen Handel, Ernäh­rung und Umwelt disku­tieren. Ein Blick in den Handels­aus­schuss beim #EPju­gend­forum von Timon Meisner und Katja Busch.

Früh um 9.00 Uhr begann das Jugend­forum mit einer Begrü­ßung von den Veran­stal­tern im Plenar­saal. Danach teilten sich die Schüler und Schü­le­rinnen auf die drei Themen Umwelt, Ernäh­rung und Handel auf. Die Jugend­li­chen, die sich für das Thema Handel entschieden, behan­delten die Themen: Förde­rung kleiner Unter­nehmen“, Steuern auf unfair produ­zierte Produkte“, Verrin­ge­rung von Zöllen im Handel mit Nicht-EU-Staaten“ und Lega­li­sie­rung von Cannabis”. Die Sieger-Themen: Förde­rung kleiner Unter­nehmen und die Lega­li­sie­rung von Cannabis. In Klein­gruppen erar­bei­teten sie konkrete Lösungs­vor­schläge, um sie im Plenum zu präsen­tieren und abzu­stimmen.

Für Lösungen zunächst die Probleme beleuchten

Worum geht es? Klein­händler und ‑händ­le­rinnen gibt es immer weniger, sie kämpfen mit der fehlenden Reich­weite und der billig im Ausland produ­zierten Konkur­renz von Groß­un­ter­neh­mern. Konkrete Lösungs­vor­schläge der Gruppen waren, dass die EU ihren Mitglieds­staaten vorschlägt, den kleinen Konzernen Steuern zu erlassen, um den Profit dieser zu stei­gern.

Ein krea­tiver Vorschlag von Jona­than Kreuz, Anil Sen, Ersin Nurcin und Sven Nach­ti­gall: Die EU könnte eine Art inter­na­tio­nales Kauf­haus für Start-ups und kleine lokale Geschäfte einrichten. Ziel dieses Kauf­hauses sei es, die Produkte kleiner lokaler Läden inter­na­tional anzu­bieten, um die kleinen Konzerne zu stärken und wachsen zu lassen. Gewach­sene Konzerne oder Läden müssen dann zu einem fest­ge­legten Zeit­punkt das Kauf­haus” verlassen, da sie dann etabliert sind. 

Ein weiterer Vorschlag der Gruppe war, dass eine gene­relle Umsatz- und Gewinn­steuer einge­führt werden könnte, damit die Preis­un­ter­schied zwischen lokalen und inter­na­tio­nalen Konzernen vermin­dert werden.

Legal?

Der Ausschuss, der sich mit der Lega­li­sie­rung von Cannabis beschäf­tigte, schlug vor, dass die Hanf­pflanze anfangs nur für medi­zi­ni­sche Zwecke lega­li­siert werden soll, bevor man die Lega­li­sie­rung ausweitet. Die Gruppe forderte, eine ähnliche Rege­lung wie beim Alkohol einzu­führen. Das bedeutet: Für den Konsum ist ein Mindest­alter von 18 Jahren Pflicht. Außerdem unter­liegt die Lega­li­sie­rung einer starken Regu­la­tion. Also ein Auto­fahren nach dem Konsum von Cannabis. Von der Lega­li­sie­rung würde auch der Staat profi­tieren, da er Steuern auf Cannabis erlassen könnte. Die Gesetz­än­de­rung würde auch einen Einfluss auf die Krimi­na­li­täts­rate haben, da Cannabis illegal verkauft wird. Dies könnte folg­lich den ille­galen Schmuggel unter­binden und so über­flüssig machen. Die Gruppe hat sich aber auch mit der Qualität beschäf­tigt und plädiert für regel­mä­ßige Quali­täts­kon­trollen. 


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