Radfahren in Berlin – heute eine Qual, morgen die erste Wahl?

Datum
25. Juni 2016
Autor*in
Lara Render
Thema
#Jugendforum Stadtentwicklung 2016
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Jonas Walzberg

Mangelnde Fahr­rad­park­plätze, fehlende Radwege und stän­dige Dieb­stähle – eine fahr­rad­freund­liche Stadt war Berlin noch nie. Mithilfe des Volks­ent­scheids Fahrrad soll sich dies nun ändern. Doch was steckt genau dahinter? poli­ti­ko­range-Redak­teurin Lara Render liefert Antworten.

Hallo, wo steht das?

Das goldene Fahrrad vor dem Rathaus informiert über die Ziele des Volksentscheids. Foto: Jonas Walzberg

Berlin ist jung, Berlin ist viel­seitig und Berlin ist in Mode. Die Miet­preise steigen und immer mehr Menschen ziehen in die Haupt­stadt. Verkehr ist da ein wich­tiges Thema. Wenn alle neuen Bewohner und Bewoh­ne­rinnen sich mit dem Auto fort­be­wegte, so würde der Stadt­ver­kehr schnell zusam­men­bre­chen. Gut, dass es noch das Fahrrad gibt, dass sich in Berlin schon heute großer Beliebt­heit erfreut.

Und das, obwohl das Radfahren in der größten Stadt Deutsch­lands nur selten Spaß macht. Vieler­orts gibt es noch keine oder nur sehr schmale Fahr­rad­wege, direkt an einer viel befah­renen Haupt­straße. Hier ist das Fahren nicht nur unge­müt­lich, sondern auch gefähr­lich. Das soll sich jetzt ändern. Es ist der Wunsch vieler Berliner und Berli­ne­rinnen, ihre Stadt fahr­rad­freund­li­cher zu machen. Sie haben sich nun in einer Initia­tive zusam­men­ge­funden, unter­stützt vom Verein Netz­werk Lebens­werte Stadt e.V.

Sicher mit dem Rad durch die Stadt

Die Forde­rungen reichen weit, könnten Berlin aber zu einem Vorbild für viele andere Städte machen. Bis zu 350 Kilo­meter sollen von normalen“ Straßen in Fahr­rad­straßen umge­wan­delt werden, in denen der Komfort der Radelnden an erster Stelle steht und nicht der der Auto­fah­renden. Die Radfah­renden sollen in Fahr­rad­straßen neben­ein­ander fahren können – ohne Angst vor Autos und Unfällen.

Dies ist nur die erste Forde­rung auf der Liste der 10 Ziele“, die von der Initia­tive entwi­ckelt wurden und letzt­lich durch einen Volks­ent­scheid zu einem Gesetz werden sollen. Drei große Hürden gibt es auf dem Weg zum neuen Gesetz, das die Stadt so maßgeb­lich verän­dern soll. Die erste Hürde ist bereits genommen: Inner­halb von sechs Monaten mussten für den Antrag auf Volks­be­gehren 20.000 Unter­schriften gesam­melt werden. Anhän­gern und Anhän­ge­rinnen der Initia­tive gelang es sogar 105.425 Unter­schriften zu bekommen.

Drei Schritte zum Erfolg

Das Ergebnis zeigt: Das Thema Radver­kehr liegt den Berli­nern und Berli­ne­rinnen am Herzen. Bis zum Gesetz müssen jedoch noch die zwei weiteren Hürden über­wunden werden: 170.000 Unter­schriften zum Volks­be­gehren – diese müssen schon nach vier Monaten vorliegen. Darauf folgt der Volks­ent­scheid, an dem mindes­tens ein Viertel der Berliner und Berli­ne­rinnen teil­nehmen müssen. Wenn die Mehr­heit der Wählenden für die Forde­rungen stimmt, werden diese zum Gesetz und Berlin wird zu einer anderen, einer fahr­rad­freund­li­chen Stadt.


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