Brau­chen wir ein eigenes Auto?“- Diskus­sion im Minis­te­rium!

Datum
28. Juni 2016
Autor*in
Charline Lelgemann
Thema
#Jugendforum Stadtentwicklung 2016
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Jonas Walzberg

Am Montag eröff­nete sich die Möglich­keit, die in den letzten drei Tagen ausge­ar­bei­teten Ergeb­nisse im Bundes­um­welt­mi­nis­te­rium in Form eines Leit­bildes vorzu­stellen. Die poli­ti­ko­range-Redak­teurin Char­line Anastasia Lelge­mann hat die Eindrücke zusam­men­ge­fasst.

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Präsentation des Leitbildes Foto: Jonas Walzberg

Was nutzen Forde­rungen, wenn sie kein Gehör finden? Wenig! Aus diesem Grund stellten die Teil­neh­menden des Jugend­fo­rums Stadt­ent­wick­lung am letzten Tag ihre Ergeb­nisse dem Staats­se­kretär Herr Gunther Adler im Bundes­mi­nis­te­rium für Umwelt, Natur­schutz, Bau und Reak­tor­si­cher­heit vor. Gleich­zeitig konnte man im Live­ti­cker die Veran­stal­tung verfolgen.

Nach drei Tagen inten­siver Arbeit in Work­shops und im Plenum waren die Teil­neh­menden tief in die Thematik des Stadt­ver­kehrs einge­ar­beitet und entwi­ckelten Verbes­se­rungs­vor­schläge an unserem bestehenden Verkehrs­system:

Die Veran­stal­tung im Minis­te­rium begann mit der Präsen­ta­tion des Leit­bildes, welches aus sechs Haupt­for­de­rungen besteht.

In der anschlie­ßenden Diskus­sion, durch Redner­listen sehr gut orga­ni­siert, fand jede Meinung Gehör.

Bei der Vorstel­lung des Leit­bildes wurde darauf aufmerksam gemacht, dass wir mit dem Wort Verkehr“ meis­tens etwas Nega­tives verbinden, mit dem Begriff Mobi­lität“ hingegen etwas Posi­tives. Die Haupt­in­ten­tion bestand darin mehr Mitbe­stim­mung und mehr Trans­pa­renz zu schaffen.

Mut haben, etwas zu wagen“

Die Teil­nehmer des ersten Work­shop setzten sich den Infra­struk­tur­ausbau ein. Der Staats­se­kretär gab dabei zu bedenken, dass man auch länd­liche Gegenden berück­sich­tigen müsse und sich nicht nur auf Berlin beschränken solle.

Die Teil­neh­menden sehen die Nutzung von verschie­denen Verkehrs­mittel als den Schlüssel zur Nach­hal­tig­keit. Carsha­ring dient zur effi­zi­enten Nutzung des öffent­li­chen Raums. Auch das Bikesha­ring erfüllt eine ähnliche Funk­tion: ein eigenes Fahrrad ist nicht mehr nötig, aber dennoch sind Fahr­räder flexibel nutzbar.

Niemanden ausgrenzen“

Eine wich­tige Forde­rung stellte die Einfüh­rung eines Mobi­li­täts­ti­ckets dar, welches preis­lich an Faktoren wie das Einkommen gekop­pelt sein sollte. Dieses Ticket soll eine unbe­grenzte Nutzung von öffent­li­chen Verkehrs­mit­teln zu einem fairen Preis ermög­li­chen.

Für den Staats­se­kretär besitzt die soziale Gerech­tig­keit hohe Prio­rität. Niemand sollte aufgrund eines schwa­chen sozio-ökono­mi­schen Status‘ oder fort­ge­schrit­tenen Alters ausge­grenzt werden und sich abge­hängt fühlen.

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Staatssekretär Adler bezieht Stellung zu den Forderungen.Foto: Jonas Walzberg

Nicht gleich die Anar­chie ausrufen“

Die Teilenh­menden äußern den Wunsch, die StVO bei neuen Ideen freier auszu­legen. Im Gegen­satz zu den Teil­neh­menden möchte der Staats­se­kretär neue Rege­lungen und Möglich­keiten jedoch im Rahmen des Gesetzes schaffen. Für ihn ist der Spruch Undenk­bares zu denken“ leitend. Von den Ideen der Teil­neh­menden ist Herr Adler begeis­tert.

Die Haupt­for­de­rung der Teil­neh­menden des zweiten Work­shops ist, eine lebens­werte Stadt zu schaffen. Dazu verweist der Staats­se­kretär auf unsere euro­päi­schen Nach­baren. Bei diesen werden oft schon gut funk­tio­nie­rende Konzepte prak­ti­ziert.

Spiegel der Gesell­schaft“

Zum ersten Mal, seitdem die Veran­stal­terin Frau Rödling des Unab­hä­giges Insi­tuts für Umwelt­fragen das Forum orga­ni­siert, sind die Meinungen der Teil­neh­menden des Jugend­fo­rums so konträr. Dies spie­gelt in ihren Augen unsere plurale Gesell­schaft wieder.

Eine Teil­neh­merin gab als Feed­back, dass sie während der Work­shops in andere Perspek­tiven wech­selte. Sie konnte sich dadurch, dass die Teil­neh­menden unter­schied­liche Bildungs­wege, ein unter­schied­li­ches Alter und einen unter­schied­li­chen Wohnort (Stadt/​Land) aufwiesen, in andere hinein­ver­setzen. Dadurch entstehe Inno­va­tion.

Der Staats­se­kretär wünscht sich, beim nächsten Jugend­forum wieder Zeit zu finden, sich die Vorschläge der Jugend­li­chen anzu­hören und hofft, manche auch bei anderen Veran­stal­tungen zu sehen.

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Gespannt hören Teilnehmer den Vortragenden zu.Foto: Jonas Walzberg

Mehr über die Forde­rungen kannst du hier nach­lesen.

Während der Präsen­ta­tion und Diskus­sion haben manche Teil­neh­menden gespannt unseren Live­ti­cker verfolgt. Hier kommst du zum Proto­koll des Live­ti­ckers.


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