Nach FDP-Plakat­kam­pagne als Model entdeckt 

Datum
30. August 2017
Autor*in
Laura Orlik
Thema
#poBTW17
Foto: https://www.flickr.com/photos/liberale/

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Teil des Bildes wurde ausgeschnitten. Original Foto: https://www.flickr.com/photos/liberale/

Obwohl sich die FDP gerade im Wahl­kampf befindet, kehrt ihr Chris­tian Lindner den Rücken. Mit gutem Grund, denn er soll für Calvin Klein modeln. Gerüchten zufolge hat er schon einen Vertrag bei einer renom­mierten Mailänder Model­agentur unter­schrieben. Eine Satire von Laura Orlik. 

Foto: FDP

Christian Lindner ist seit Ende 2013 Bundesvorsitzender der FDP. Außerdem ist er Vorsitzender des Landesverbandes und der Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen. Foto: FDP

Bei einem Besuch einer Textil­ma­nu­faktur in Albstadt Anfang August haben Calvin Kleins Crea­tive Director Pieter Mulier und Chef­de­si­gner Ralf Simons die Wahl­pla­kate der FDP durch reinen Zufall entdeckt. Wir haben sofort gesehen: Das ist kein Wahl­plakat. Das ist High Fashion“, so Mulier. Wie Chris­tian Lindner auf den FDP-Plakaten posiert, stellt er profes­sio­nelle Models in den Schatten. Auf Manchen Plakaten schaut er frech nach rechts unten, auf einigen ein biss­chen arro­gant. Auf allen Plakaten strahlt er aber eine unglaub­liche Präsenz aus. Die Wahl­pla­kate sind im Edito­rial Stil gehalten, wirken durch das Schwarz-Weiß noch edler. Vor allem eines stehe im Mittel­punkt: die Person Chris­tian Lind­ners. Das ist genau das, was wir für unsere nächste Herbst-Winter-Kampagne suchen“, meint Mulier.

Lindner first, FDP second 

Am wenigsten über­rascht von der Anfrage des US-ameri­ka­ni­schen Mode­la­bels war wohl Chris­tian Lindner selbst: Ich wusste schon immer, dass ich eigent­lich viel zu schön für die Politik bin.“ Irgendwie sei er damals bei den Freien Libe­ralen Demo­kraten hängen geblieben. Was aber soll nach einer bundes­weiten Plakat- und TV-Kampagne für Lindner in der FDP noch kommen? Der nächste konse­quente Schritt sei der Wechsel von der Politik in die Mode­branche. Ich muss mich jetzt neu denken, und das heißt: Lindner first, FDP second.“ 

Die Partei begrüßt seine Entschei­dung, schließ­lich müsse heut­zu­tage jeder auf seinen eigenen Vorteil achten. Doof ist nur, dass wir die ganze Wahl­kam­pagne auf Lindner ausge­richtet haben.“ Für die Nach­folge kommt ledig­lich die stell­ver­tre­tende Partei­vor­sit­zende Katja Suding in Frage, weil die zwei anderen stell­ver­tre­tenden Partei­vor­sit­zenden Wolf­gang Kubicki und Marie-Agnes Strack-Zimmer­mann laut Lindner einfach nicht so gut auf groß­flä­chigen Schwarz-Weiß-Plakaten aussehen, außerdem kennt die Strack-Zimmer­mann eh keiner.“

Kampagne für Durch­schnitts­deut­sche 

Lindner soll Calvin Klein dabei helfen, sich auf dem deut­schen Markt weiter zu etablieren. Die Kampagne mit Justin Bieber war zum Beispiel zu weit von der Lebens­wirk­lich­keit des Durch­s­chitts­deut­schen entfernt. Wir möchten mit Lindner jetzt auch die konsum­starken deut­schen Haus­halte besser anspre­chen“, so die Deutsch­land­spre­cherin des Labels. Erste Markt­for­schung ergab, dass Lindner vor allem drei Konsu­men­ten­gruppen anspricht: Den mittel­alten Mann mit einem Einkommen über 80.000 Euro im Jahr, alle Frauen von 21 bis 76 Jahren und ganz beson­ders den einen Streber, den es in jedem Poli­tik­leis­tungs­kurs gibt. Die Koope­ra­tion von Calvin Klein und Chris­tian Linder verspricht somit erfolg­reich zu werden. Darauf ruht sich der ehema­lige FDP-Vorsit­zende aber nicht aus. Ich arbeite gerade an einem super span­nenden Projekt, darf dazu aber noch nichts sagen“, sagt Lindner mit einem kecken Augen­zwin­kern.


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