Was macht die Jugend in Krisen­zeiten?

Datum
13. Mai 2023
Autor*in
Elisa Wittler
Themen
#JPT23 #Politik
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Joscha F. Westerkamp
Die Zukunft gehört den Kindern“ – doch in Krisen­zeiten müssen die Profis” ans Werk. Nach Corona, dem russi­schen Angriffs­krieg, Ener­gie­krise und Infla­tion, wann sollen jungen Menschen zu Wort kommen?

Die Zukunft gehört den Kindern.“ – Das wird oft gesagt, wenn es um Förde­rung geht. Doch in Krisen­zeiten müssen die Profis” ans Werk. Nach Corona und dem russi­schen Angriffs­krieg, der Ener­gie­krise und Infla­tion scheinen die Krisen nicht abzu­nehmen. Wann sollen also die jungen Menschen, die nicht als Profis aner­kannt sind, zu Wort kommen? Über diese Frage haben die jüngsten Mitglieder des Bundes­tags mit den Teilnehmer*innen beim Themen­forum 1 disku­tiert. 

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Die Diskutanten bei dem Themenforum Jugendbeteiligung in Krisenzeiten. Foto: Jugendpresse e.V./Joscha F. Westerkamp

Emily Vontz (SPD), Emilia Fester (Bündnis 90/​Die Grünen) und Maxi­mil­lian Mord­horst (FDP) haben mit Florian Bastick, dem Vorsit­zenden der Jugend­presse und Bettina Bundszus, Leiterin der Abtei­lung Kinder und Jugend beim Bundes­mi­nis­te­rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, auf den Jugend­Po­li­tik­Tagen über die aktu­ellen Krisen, die die Teilnehmer*innen bewegen, disku­tiert. Per Menti­meter wurde live über die bewe­gendsten Themen abge­stimmt. Klima, Krieg, Kapi­ta­lismus, Infla­tion und Rechts­extre­mismus – das ist das Ergebnis. Es zeigt: die aktu­ellen Krisen bewegen nicht nur Profis, sie bewegen uns alle. Die Klima­krise wurde mit Abstand am inten­sivsten debat­tiert. Schließ­lich werden die Folgen die Jugend­li­chen am längsten betreffen.

Wie kommt es also, dass die Jugend­li­chen am wenigsten betei­ligt werden? Die Fragen wurde vor allem mit der demo­gra­phi­schen Struktur in Deutsch­land erklärt. Die Lösung: Die Älteren müssen in die Pflicht genommen werden, bei ihren Entschei­dungen auch an zukünf­tige Gene­ra­tionen zu denken. Mit einer Neuge­wich­tung der Stim­men­ver­hält­nisse, wie zum Beispiel durch eine neue Wahl­al­ters­grenze, kann die Jugend nicht nur mit Laut­stärke, sondern auch mit Wahlen auf sich aufmerksam machen und mitbe­stimmen. Deshalb waren sowohl die Diskutant*innen als auch das Audi­to­rium für ein Wahl­alter ab 16. Doch die Alters­bar­riere ist nicht der einzige Grund. Auch die Möglich­keit der Teil­habe und die poli­ti­sche Bildung ist ein großer Faktor, warum sich Jugend­liche nicht betei­ligen können. In einer Krise verstärkt sich dieses Phänomen. Man muss für poli­ti­sches Enga­ge­ment die ökono­mi­sche Grund­lage haben. Man muss die Zeit haben und nicht verpflichtet sein, Geld zu verdienen. In den meisten Krisen gibt es jedoch noch prekä­rere Verhält­nisse und die finan­zi­ellen Polster fallen weg. Man entscheidet sich also mehr für die eigene Versor­gung als für gesell­schafts­po­li­ti­sches Enga­ge­ment. 

Diese sozio­öko­no­mi­schen Hinder­nisse müssen bewäl­tigt werden, damit Jugend­liche mehr mitbe­stimmen können. Konkrete Maßnahmen wären eine Senkung des Wahl­al­ters, die Kinder­grund­si­che­rung und mehr poli­ti­sche Bildung. Es gibt also ganz konkrete Möglich­keiten, mehr Parti­zi­pa­tion zu schaffen, diese müssen von der Regie­rung nun ergriffen werden.


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