Junge Menschen an die Macht

Datum
20. Mai 2023
Autor*in
Lena Brenken
Themen
#JPT23 #Politik
Grüne Jugend Sprecher

Grüne Jugend Sprecher

Jugendpresse Deutschland
Timon Dzienus, Spre­cher der Grünen Jugend, im Inter­view über die Bedeu­tung von Kinder- und Jugend­par­la­mente in poli­ti­schen Entschei­dungs­pro­zessen.

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Jugendpresse Deutschland e.V. /Joscha F. Westerkamp

Kommunal‑, Schul- und Jugend­po­litik ist ein wich­tiges Organ der Poli­tik­land­schaft Deutsch­lands, doch wird leider oft unter­schätzt. Auf den Jugend­Po­li­tik­Tagen 2023 sind 250 junge Menschen aus Kinder- und Jugend­par­la­menten (KiJuPas) vor Ort, sowie zahl­reiche Aktive in Schü­ler­ver­tre­tung und Co. 

Timon Dzienus hat mit Poli­ti­ko­range über die Zusam­men­ar­beit mit den KiJuPas geredet. Dzienus ist 26 Jahre alt und seit Oktober 2021 Bundes­spre­cher der Grünen Jugend. Er enga­gierte sich bereits während seiner Schul­zeit in schul­po­li­ti­schen Gremien und war von 2017 bis 2019 Spre­cher der Grünen Jugend Nieder­sachsen. Er setzt sich für Themen wie Anti­fa­schismus, Innen­po­litik, Arbeits­po­litik und Umwelt­schutz ein.

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Poli­ti­ko­range: Arbeitet eure Partei mit KiJuPas zusammen? Wenn ja, in welchem Umfang?
Dzienus:
Vor allem auf kommu­naler Ebene passiert das. Ich war selbst mal in einem Jugend­par­la­ment in Delmen­horst und sehe da ganz oft Projekte wie auch Forde­rungen von Jugend­li­chen, die das Leben von jungen Menschen vor Ort verbes­sern. Gerade die Politik sehe ich in der Verant­wor­tung, auf junge Menschen zuzu­gehen, damit KiJuPas nicht zur Schein­be­tei­li­gung werden. 

Gebt ihr als offi­zi­elle Vertreter auch Förder­mittel wie Geld und perso­nelle Unter­stüt­zung an die KiJuPas?
Da bin ich mir nicht genau sicher, wie das unter­schied­lich läuft. Ich glaube, die grüne Verant­wor­tung ist nicht nur Gelder zu geben, sondern auch die KiJuPas poli­tisch mit einzu­be­ziehen. Also sich nicht nur die Forde­rungen einmal anzu­hören oder einmal eine Sitzung zu besu­chen, sondern sich ernst­haft mit den Bedürf­nissen junger Menschen ausein­an­der­zu­setzen und Vorschläge zu erar­beiten, wie diese auch umge­setzt werden können. 

Hat die Zusam­men­ar­beit bis jetzt Erfolg? Welche konkreten Projekte wurden umge­setzt?
Also bei mir im Dorf wurde aus der Jugend­be­tei­li­gung ein Jugend­zen­trum und eine Skater­bahn ins Leben gerufen. Ich komme aus einem kleinen Dorf in Nieder­sachsen, das aber viel Geld zur Verfü­gung hatte. Dort wurde viel Geld in Sport­ver­eine und Feuer­wehr gesteckt, daraufhin haben junge Menschen gefor­dert, dass auch mal was für sie gebaut wird. Mitt­ler­weile wurden das Jugend­zen­trum und der Skate­park umge­setzt. Das finde ich, ist ein gutes Beispiel für Jugend­be­tei­li­gung. 

Wie kann man die Zusam­men­ar­beit der Gruppen weiter fördern? Was wünscht du dir von Bundes­ebene?
Ich glaube, eine Möglich­keit von Bundes­ebene, die auch getan wird, ist, dass junge Menschen Zeit haben, sich poli­tisch zu enga­gieren und dass es an der Schule Möglich­keiten gibt. Damit es nicht nur von Haus­auf­gaben zur Klausur geht, sondern es auch Räume und Zeit gibt, sich zu enga­gieren. Ich glaube, dass das der Bund und das Land besser unter­stützen können, indem sie die Schulen besser ausstatten. 

Wäre ein KiJuPa auf Landes­ebene sinn­voll und würdet ihr das unter­stützen?
Ich habe mich ja früher im Landes­schü­lerrat enga­giert und habe mit zur Landes­schü­ler­kon­fe­renz beigetragen, was ich total notwendig finde. Ich würde KiJuPas immer grund­sätz­lich unter­stützen, hätte aber bei einem bundes­weiten Gremium die Angst, dass es dann doch eher eine Schein­be­tei­li­gung gibt, und darauf soll das ganze nicht hinaus­laufen.

Timon Dzienus (Grüne Jugend)

Du warst im Kreis und Landes­schü­lerrat, was würdest du Mitglie­dern in diesen Gremien raten?
Vernetzt euch! Ihr seid nicht alleine mit euren Forde­rungen! Damals wurden zum Beispiel in Nieder­sachsen die Klas­sen­fahrten gestri­chen und dagegen haben wir demons­triert und konnten uns am Ende durch­setzen. Bünd­nisse schmieden, andere Leute suchen; als Schüler*innenvertretung bei der Grünen Jugend, Jusos etc. anfragen – wenn man sich so zusam­men­schließt, kann man eine Menge bewirken. 


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