Von Frei­heiten und Grenzen im Jour­na­lismus

Datum
26. Oktober 2018
Autor*in
Oday Almassarani
Thema
#JMT18
181004-JMT18- Kurt Sauer-93

181004-JMT18- Kurt Sauer-93

Jugendpresse Deutschland/Kurt Sauer

Dass Jour­na­lismus immer digi­taler wird, dürfte bei den meisten ange­kommen sein. Doch wie Jour­na­lismus mit digi­talen Mitteln produ­ziert wird, weiß nicht jeder. Während der Jugend­me­di­en­tage konnten sich die Teil­neh­menden darüber infor­mieren, was mitt­ler­weile alles möglich ist und wie sie digi­tale Tech­no­lo­gien im Jour­na­lismus nutzen können. Einige der junge Medi­en­ma­chenden lernten, wie eine Audio- und Podcast­pro­duk­tion funk­tio­niert. Heba Alkadri, Oday Almas­sa­rani und Aaron S. Krings haben sich dazu bei den Work­shop­lei­tenden und Refe­rie­renden umge­hört.

David Schaf­buch erklärte ihnen, dass es mit nicht einer einfa­chen Tonauf­nahme getan ist. Der Volontär beim Nach­rich­ten­sender Welt zeigte ihnen, was für unter­schied­liche Formen von Podcasts es gibt. Dann konnten die Nach­wuchs­jour­na­listen das Hand­werk selbst auspro­bieren. So lernten sie, wie sie Audio­da­teien aufnehmen, schneiden und produ­zieren können.

Mehr als nur lustige Videos

Dass Snap­chat nicht nur für lustige Videos und Mittei­lungen an Freunde genutzt werden muss, sondern auch als Medium für Jour­na­listen dienen kann, lernten die jungen Medi­en­ma­chenden eben­falls. Der Jour­na­list Adrian Arab zeigte ihnen, wie sie Snap­chat in ihrer Bericht­erstat­tung einsetzen können. So erfuhren die Teil­neh­menden, wie Bild­aus­schnitte aussehen müssen, wie erfolg­reich Emotionen trans­por­tiert werden und wie Videos am Ende bear­beitet werden können.

Die Schat­ten­seiten digi­taler Technik

Doch digi­tale Tech­no­lo­gien bringen nicht nur Vorteile für den Jour­na­lismus. Im Gegen­teil: Gerade in Ländern mit einge­schränkter Pres­se­frei­heit werden digi­tale Über­wa­chungs­tech­no­lo­gien genutzt, um Jour­na­listen syste­ma­tisch zu unter­drü­cken. Fran­ziska Görner von Reporter ohne Grenzen erklärte den Teil­neh­menden, dass die Technik dafür gar nicht von den Staaten selbst entwi­ckelt werde, sondern einge­kauft werde – sogar bei deut­schen Unter­nehmen.

Wie Persön­lich­keits­rechte bewahrt werden

Probleme sieht Sonja Volk­mann-Schluck nicht nur bei der Nutzung digi­taler Tech­no­lo­gien. Die Öffent­lich­keits­re­fe­rentin des Deut­schen Pres­se­rates erläu­tert den Nach­wuchs­jour­na­listen, was es für ethi­sche Grenzen in der Bericht­erstat­tung gibt. So berich­tete sie den Teil­neh­menden beispiels­weise, wie über den soge­nannten Spiderman von Paris“, der ein Kind vor dem Sturz von einem Balkon rettete, oder den Suizid des Kriegs­ver­bre­chers Slobodan Pral­jiak berichtet wurde. Vor laufenden Kameras hatte dieser sich mittels Gift umge­bracht. Anhand solcher Fall­bei­spiele disku­tierten die Work­shop-Teil­nehmer gemeinsam, wo es ethi­sche Grenzen in der Bericht­erstat­tung gibt und welche Persön­lich­keits­rechte es zu bewahren gilt.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Yalla Media Akademie, eine Koope­ra­tion zwischen der Jugend­presse Deutsch­land und dem Verein Eed be Eed (“Hand in Hand”) aus Berlin. Der Text erschien zuerst in der Print­aus­gabe des Weser-Kuriers.


Empfohlene Beiträge

Artikel

Es schmeckt mit Impro­vi­sa­tion

Katharina Petry

Artikel

Jour­na­list im Unter­grund

Kutaiba Bakier