Stim­men­fang am Wahl­abend

Datum
24. Februar 2020
Autor*in
Alexander Schmitt
Themen
#HHWahl20 #Wahlen
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Foto: Jonas Gebauer

Diesem Abend wurde die letzten Wochen und Monaten entge­gen­ge­fie­bert. Bei den Wahl­partys der Parteien war es oft emotional, doch auch im Medi­en­zen­trum in den Hamburger Messe­hallen fehlte es nicht an Span­nung. Für poli­ti­ko­range haben Maxi Köhler und Alex­ander Schmitt die Spitzen der Parteien getroffen und sie mit den ersten Zahlen des Wahl­abends konfron­tiert.

ARD, ZDF, NDR, Phoenix, Radio Hamburg – alle in einer Halle mit ihrem eigenen Studio. Kameras drängen sich dicht an dicht neben Jour­na­listen und Tech­ni­ke­rinnen. Und poli­ti­ko­range ist mitten­drin dabei.

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Carola Veit (SPD), Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft im Gespräch mit politikorange-Chefredakteurin Maxi Köhler / Foto: Alexander Schmitt

Carola Veit (SPD), Präsi­dentin der Hambur­gi­schen Bürger­schaft, freut sich über die im Vergleich zu 2015 gestie­gene Wahl­be­tei­li­gung: Trotz des Regens und auch wenn in den letzten Wochen auch noch ein paar irri­tie­rende Vorgänge waren – Stich­wort Thüringen.“ Die Wählenden haben sich ihrer Meinung nach klar für die Demo­kratie ausge­spro­chen und gesagt: Wir gehen wählen. Wir geben unsere zehn Stimmen im kompli­zierten Hamburger Wahl­system ab.

Fege­bank oder Tsch­ent­scher?

Veits Partei­kol­lege, Dirk Kien­scherf, hält das Ergebnis für einen Erfolg seiner Partei. Am Anfang dieses Jahres haben alle noch gedacht: Wird es nun Katha­rina Fege­bank oder Peter Tsch­ent­scher? Und nun sind Peter Tsch­ent­scher und die SPD deut­lich vor den Grünen – das ist ganz hervor­ra­gend“, so der SPD-Frak­ti­ons­chef am Wahl­abend.

Die Co-Frak­ti­ons­vor­sit­zende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, reiste aus Berlin zur Unter­stüt­zung an. Ihre Partei wird mit Katha­rina Fege­bank aller Voraus­sicht nach nicht die Erste Bürger­meis­terin stellen und damit das eigent­liche Wahl­ziel verfehlen. Trotzdem sieht sie das Abschneiden der Hamburger Grünen als Erfolg: Für uns ist das ein sensa­tio­nelles Ergebnis. Wir haben unser Ergebnis mehr als verdop­peln können. So gut waren wir hier noch nie. Und auch bundes­weit gibt das riesig Rücken­wind.“ Eine Erste Bürger­meis­terin wäre in Hamburg eine abso­lute Neuheit, doch Göring-Eckardt stellt sich hinter die Spit­zen­kan­di­datin Fege­bank: Wir haben 2020 und deswegen ist das ganz normal.“

Große Enttäu­schung bei der CDU

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politikorange-Redakteur Alexander Schmitt im Gespräch mit CDU-Fraktionschef André Trepoll / Foto: Jonas Gebauer

Schlechte Stim­mung herrscht hingegen bei der CDU. Spit­zen­kan­didat Marcus Wein­berg, der seine Partei bisher als Abge­ord­neter im Bundestag vertritt, steht auch nach mehr­ma­liger Ansprache am Wahl­abend für ein State­ment nicht zur Verfü­gung.

CDU-Frak­ti­ons­chef André Trepoll findet tref­fende Worte für das Abschneiden seiner Partei in Hamburg: Es ist auf jeden Fall ein enttäu­schender Abend. Ich muss sagen ich habe schon viele Wahl­kämpfe mitge­macht, aber dieser war schon ausge­spro­chen schwierig. Deshalb ist das kein schöner Abend für uns.“ Ob Spit­zen­kan­didat Wein­berg tatsäch­lich ins Hamburger Parla­ment einzieht oder ob er weiter in Berlin bleiben möchte, lässt Trepoll offen. Das wird die neue Frak­tion entscheiden. Da müssen wir jetzt erstmal gucken, auch wer über­haupt in die Bürger­schaft gewählt ist“, so Trepoll am Wahl­abend im Medi­en­zen­trum.

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politikorange-Redakteur Alexander Schmitt im Gespräch mit FDP-Landeschefin Katja Suding. Maxi Köhler filmt für Social Media / Foto: Jonas Gebauer

FDP fliegt aus der Bürger­schaft

Neben der CDU, die 11,2% holen konnte, hat es auch die FDP schwierig. Sie hat jedoch die 5%-Hürde nicht über­sprungen und zieht damit nicht in das neu gewählte Hamburger Landes­par­la­ment ein. FDP-Landes­chefin Katja Suding war am Wahl­abend noch zuver­sicht­lich: Ich gehe davon aus – ich bin da opti­mis­tisch – dass es gereicht hat. Es war ein schwie­riger Wahl­kampf, mit vielen Wendungen. Wir haben ganz hart gekämpft und ich denke, dass wir am Ende belohnt werden.“ Sie sitzt für die FDP im Bundestag. Spit­zen­kan­di­datin der FDP im Wahl­kampf war die Co-Frak­ti­ons­vor­sit­zende in der Bürger­schaft, Anna von Treu­en­fels-Frowein.

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Linken-Spitzenkandidatin Cansu Özdemir antwortet auf die Fragen von Maxi Köhler / Foto: Jonas Gebauer

Die Linken haben ihr Ziel hingegen erreicht. Sie sind nicht nur stabil geblieben, sondern haben sich im Vergleich zur letzten Wahl noch leicht verbes­sert. Spit­zen­kan­di­datin Cansu Özdemir ist erfreut: Es zeigt auch, dass Hamburg eine stabile und starke Linke in der Bürger­schaft vertreten haben möchte, die eben dahin guckt, wo viele nicht mehr hingu­cken.“ Sie macht vor allem auch junge Menschen für ihren Wahl­er­folg verant­wort­lich.

Am Wahl­abend beglei­tete uns zudem ein NDR-Team hinter den Kulissen:

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Aktu­elle Zahlen und Ergeb­nisse der Wahlen zur Hambur­gi­schen Bürger­schaft veröf­fent­licht das Statis­tikamt für Hamburg und Schleswig-Holstein.


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