Kann der Miet­spiegel helfen?

Datum
26. Dezember 2017
Autor*in
Ben Westphal und Erik Koppe
Thema
#WhatsUpKiez 2017
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Grafik: Ben Westphal. Umfrage: Dezember 2017 in Berlin-Neukölln.

Zurzeit wird in der Politik, in Berlin und in anderen Städten oft vom Miet­spiegel gespro­chen, finden die Schüler Ben West­phal und Erik Koppe. Aber was hat es damit auf sich? Erik hat dazu recher­chiert, um ein paar Fragen zu klären. Ben hat eine Umfrage gemacht und dazu Diagramme erstellt.

1. Was ist das Problem mit den Miet­preisen?

Stell’ dir eine Stadt vor – zum Beispiel Berlin. Immer mehr Menschen ziehen in die großen Städte, beispiels­weise wegen ihrer Arbeit. Aller­dings gibt es immer weniger Platz zum Bauen von Wohnungen – das maxi­male Volumen an Wohnungs­plätzen wird bald ausge­schöpft sein. Trotzdem bleibt eine hohe Anfrage von poten­zi­ellen Miete­rinnen und Mietern, welche dort leben wollen. Letzt­end­lich gibt es mehr Leute als Wohn­raum. So können die Vermie­te­rinnen und Vermieter die Miet­preise immer weiter erhöhen, denn es gibt genug Menschen die bereit sind, mehr zu zahlen als andere. Dadurch steigen dann die Miet­preise immer weiter an.

2. Was ist der Miet­spiegel?

Der Miet­spiegel ist im Grunde genommen ein orts­ab­hän­giger Durch­schnitt der Miets­preise, welcher alle zwei Jahre erstellt wird. Er wird in Koope­ra­tion von Staat, Miete­rinnen und Mietern und Vermie­te­rinnen und Vermie­tern erstellt. Dabei werden Faktoren wie die Qualität der Wohnung, die Innen­aus­stat­tung, die Lage usw. mitein­be­zogen. Mithilfe dieser Faktoren kann vergli­chen werden, ob die Mieten zu hoch oder ange­messen sind. Zur Erhe­bung eines quali­fi­zierten Miet­spie­gels dürfen aller­dings nur Wohnungen berück­sich­tigt werden, bei denen die Miete in den letzten vier Jahren neu verein­bart oder geän­dert wurde. Dadurch werden syste­ma­tisch Miet­erhö­hungen für die darauf­fol­genden Jahre fest­ge­schrieben. Dadurch ist eher von einem Miet-erhö­hungs-spiegel die Rede.

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Grafik: Ben Westphal. Umfrage: Dezember 2017 in Berlin-Neukölln.

3. Wie hat sich der Miet­spiegel in den letzten Jahren entwi­ckelt?

Vom Jahr 2000 – 2009, stieg der Miet­spiegel zwar stetig an, trotzdem war der Anstieg mit 1,1% pro Jahr vergleichs­weise gering. Ab ca. 2015 bis heute stieg der Miet­spiegel, durch Sanie­rungen und Moder­ni­sie­rungen um stolze 9,4%. Ein wahrer BOOM. Hier sieht man erneut, dass die Nach­frage das Angebot über­trifft.

4. Was sagt die Politik dazu?

Der Miet­spiegel wird in poli­ti­scher Zusam­men­ar­beit bzw. mit den Stadt­se­naten erstellt. Da es aber fehler­hafte Probleme im MS gab, soll es demnächst zu einer großen Reform kommen. Diese geht vom Senat aus und bezweckt Ände­rungen des Spie­gels. Doch bisher sind dazu noch keine ausrei­chenden Infor­ma­tionen bekannt gegeben worden. Es gibt aber auch Parteien, die sich betei­ligen. Beispiels­weise plädieren die Linken und die Grünen für eine Senkung der Mieten und enga­gieren sich für die Bremse des rasanten Anstiegs.

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Grafik: Ben Westphal. Umfrage: Dezember 2017 in Berlin-Neukölln.

5. Welche Lösungs­vor­schläge gibt es?

Die Miet­preis­bremse soll dafür sorgen, dass die Mieten nicht mehr so schnell steigen, wie in den vergan­genen Jahren. Neue Gesetze zur Dämp­fung des Miet­an­stiegs auf ange­spannten Wohnungs­märkten“ machen eine Miet­be­gren­zung für bestimmte Wohn­ge­biete möglich.

So dürfen Vermie­te­rinnen und Vermieter keine Mieten verlangen, die 10% über dem Durschnitt liegen. Weitere Lösungen wären die Spezi­fi­zie­rung von Bewer­tungs­kri­te­rien für den Miet­spiegel.

6. Wo gibt es noch mehr Infor­ma­tionen?

Ihr könnt gerne auf miet​spiegel​.com und beim Tages­spiegel vorbei­schauen. Dort gibt es viele nütz­liche und inter­es­sante Infor­ma­tionen zum Miet­spiegel.

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Grafik: Ben Westphal. Umfrage: Dezember 2017 in Berlin-Neukölln.


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