Im Portrait: Die 24-Stunden-Frau

Datum
07. Dezember 2015
Autor*in
Darline Jonasson
Thema
#Jugendforum Stadtentwickliung 2015
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Auf dem Jugend­forum debat­tieren keine Nobodys. Die Teilnehmer*innen enga­gieren sich auf verschie­denste Art und Weise. Wir stellen jeden Tag ein*e von ihnen vor. Heute: Amanda, Mitglied der Jungen Islam Konfe­renz, im Jugend­beirat des Netz­werks jup​.de“, Teil­zeit­stu­dentin des Euro­päi­schen und Deut­schem Asyl­rechts“, FÖJ’lerin bei einer Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tion, Mitor­ga­ni­sa­torin des Berliner Jugend­fo­rums 2015 und, und, und…

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Amanda erzählt, wie wichtig ihr ehrenamtliches Engagement ist (Foto: Benedikt Bungarten)

Und die Dame ist erst 18 Jahre alt. Ursprüng­lich kam sie mit ihrer Familie 1998 nach Deutsch­land. Doch das Asyl­recht liegt ihr nicht bloß aufgrund ihrer eigenen Herkunft am Herzen. Sie selbst sagt, dass sie mit Bedauern immer wieder fest­stellen muss, dass bei geflüch­teten Menschen kaum der Augen­merk auf den Personen selbst liegt: Mir hat mal ein Flücht­ling erklärt: Ich bin immer der Syrer. Ich bin nicht ein junger Mann. Ich bin kein Fußballfan. Ich bin immer der Syrer.‘ Und das finde ich so traurig. Das tut mir weh.“. Viel­leicht hat sie es sich auch daher zur Aufgabe gemacht, so viele Menschen wie möglich zu mobi­li­sieren. Erst kürz­lich gestal­tete sie eine Themen­insel unter dem Aspekt Faire Umwelt“ auf dem Berliner Jugend­forum, welches parallel zu dem Jugend­forum Stadt­ent­wick­lung statt­fand.

Projekte, Studium und FÖJ

Wenn Amanda nicht gerade unter­schied­liche Projekte besucht und unter­stützt, arbeitet sie im Rahmen eines Frei­wil­ligen Ökolo­gi­schen Jahres für eine Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tion und studiert einmal die Woche Euro­päi­sches und Deut­sches Asyl­recht“. Wenn sie diesen Kurs ein Jahr lang belegt hat, darf sie sich selbst ehren­amt­liche Asyl­be­ra­terin nennen. Außerdem nimmt sie an den Sitzungen der Jungen Islam­kon­fe­renz teil. Beson­ders hieran findet sie vor allem die Ausrich­tung der Konfe­renz: Wir beschäf­tigen uns nicht mit reli­giösen Fragen, sondern mit der Akzep­tanz drum herum. Wir beschäf­tigen uns mit Minder­heiten im Allge­meinen.“

24 Stunden an sieben Tagen der Woche aktiv

Wenn man Amanda über sich erzählen hört, fragt man sich, ob da über­haupt noch Zeit für ein Privat­leben bleibt. Sie selbst bestä­tigt, dass sie eigent­lich komplett mit ihren vielen ehren­amt­li­chen Tätig­keiten ausge­plant ist. In ihrer Frei­zeit“ treibt sie sich in Sozialen Netz­werken herum um Teiler*innen von Hass­pro­pa­ganda zur Strecke zu bringen. An Abenden und Wochen­enden nutzt Amanda die Zeit beson­ders intensiv für ihre vielen Enga­ge­ments.

Probieren geht über Studieren“

Was sie später genau werden will, kann sie noch nicht sagen. Daher entschied sie sich auch für das Frei­wil­lige Ökolo­gi­sche Jahr. Um einen Studi­en­gang für sich zu finden, der einen Bildungs­nutzen hat und auch Amandas viele Inter­essen vereint, probiert sie nun vieles aus. Ich finde, Probieren geht über Studieren.“, so Amanda selbst. Im kommenden Sommer plant sie erst­mals auch eigene Projekte um viele Menschen zu mobi­li­sieren. Unter anderem plant sie ein Eier-Braten auf öffent­li­chen Plätzen, welches auf die Versie­ge­lung durch Bebauung aufmerksam machen soll.


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