Ferne auf dem Bild­schirm

Datum
31. August 2015
Autor*in
Christina Braun
Thema
#Vielfalt im Journalismus 2015
Logo des Blogs yourowntrail.com

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Das Logo des Blogs.

Jour­na­lismus hat viele Facetten und passiert überall. Wenn Medi­en­ma­chende in andere Länder gehen, berichten sie für die Zuhau­se­ge­blie­benen, stellen fremde Welten dar. Seien es Auslandskorrespondent*innen vor dem weißen Haus, Reporter*innen in antiken Ruinen oder Blogger*innen auf Reisen.

Die Blogger Lisa Forte und Jake Brown

Jake Brown und Lisa Forte in Ha Long Bay, Vietnam. Foto: privat.

Greifbar, subjektiv und online. Auf Reise­blogs teilen unzäh­lige Globetrotter*innen ihre Auslands­abend­teuer im Netz, bilden Kulturen ab und regen zum Dialog an. Durch die Digi­ta­li­sie­rung kann von fast überall aktuell berichtet werden. Leser*innen sind live dabei und können die leichte Brise am tropi­schen Strand über den Bild­schirm beinah mitfühlen. Auch Lisa Forte und Jake Brown erzählen auf ihrem Blog yourown​trail​.com. von den Erleb­nissen ihrer Reise. In einem Jahr sehen sie fast die halbe Welt und erleben unglaub­lich viel. Das möchte das Paar mit einer breiten Leser­schaft teilen. Bei Twitter haben die beiden mitt­ler­weile über 3.000 Follower. Der engli­sche Blog ist mal Tage­buch­ein­trag, mal Reis­führer. Mal schreibt Lisa, mal Jake. Sie spre­chen mit Einhei­mi­schen, empfehlen Hotels und verraten, wie sie unter­wegs ihr Geld verdienen.

Reise­blog als Platt­form zum Austausch

August 2014: Lisa Forte (26) und Jake Brown (31) packen ihre Ruck­säcke. Sie kehren ihrer Heimat in Chel­tenham, England den Rücken, kündigen ihre Jobs und starten das Aben­teuer Welt­reise. Ihr Weg führt sie unter anderem nach Thai­land, Kambo­dscha, Borneo, Austra­lien, Italien, Frank­reich und Indo­ne­sien. Die Erleb­nisse im Netz fest­halten, das will zu Beginn vor allem Jake. Der Blog war für mich zunächst ein Art persön­li­ches Tage­buch“, erklärt der frei­ar­bei­tende Webde­si­gner aus Wales. Er will Familie, Freunden und Inter­es­sierten die Möglich­keit geben, virtuell mitzu­reisen und andere dazu inspi­rieren, selbst in die Welt hinaus zu gehen. Für Lisa ist der Blog vor allem eine Platt­form um Tipps zu geben und sich mit Reisenden aus aller Welt auszu­tau­schen. Das Schreiben aus der Ferne ist zur ange­nehmen Routine geworden. In einem Jahr voller Unbe­stän­dig­keit, dauernder Orts­wechsel und unglaub­lich vieler Eindrücke, ist der Blog etwas, auf das ich mich fokus­sieren kann“, sagt Lisa. Das Bloggen hat bei Lisa und Jake die Sicht auf die Dinge verän­dert. Für ihre Beiträge schauen sie genauer hin, achten auf Details und suchen andere Motive für die Fotos. Sie wollen Themen wählen, die anspre­chen. Sie erleben inten­siver, Momente bleiben länger im Kopf. Und Lisa folgt seitdem Blogs, die Reisen zum Thema gemacht haben: Vor unserem Aufbruch haben wir selbst auf verschieden Blogs recher­chiert und Erfah­rungs­be­richte gelesen. Wir wollten uns vorbe­reiten, wissen, was auf uns zukommt.“ Heute sind die beiden im Blog­ger­netz­werk ange­kommen und Teil einer breiten Commu­nity von Reisenden aus aller Welt geworden.

Einen Blick über den Teller­rand

Aber nicht nur Hobbytraveller*innen halten im Netzt fest, was sie während ihrer Zeit im Ausland erleben. Auch erfah­rene Reisejournalist*innen teilen online. Einen neuen Blick auf weniger bekannte Reise­ziele gibt zum Beispiel Nahost­ex­perte Matthew Teller. Der preis­ge­krönte Reise­jour­na­list aus Groß­bri­tan­nien schreibt seit 20 Jahren aus der Ferne unter anderem für die englisch­spra­chigen Nach­rich­ten­ma­ga­zine BBC, CNN, den National Geogra­phic Traveller, The Times (London) und Reise­führer wie Rough Guides. Nebenbei berichtet er für BBC Radio 4 für From our own Corre­spon­dent aus Kuwait, Amman, Jeru­salem und Kairo. Was er während seiner jour­na­lis­ti­schen Reisen erlebt, hält er auf seinem Blog Quiet Alone fest. Dort spricht er zum Beispiel über neue Hotels in der Haupt­stadt Jorda­niens und katho­li­sche Kirchen in Dubai.


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