Einfach mal die Klappe aufma­chen

Datum
25. August 2017
Autor*in
Jana Borchers
Thema
#KJD17
Worms macht die Klappe auf

Worms macht die Klappe auf

Worms macht die Klappe auf

Aimé-Jipsy Mikona hat die Initia­tive Worms macht die Klappe auf” gegründet, die mit selbst­ge­drehten Kurz­filmen ein Zeichen gegen Frem­den­feind­lich­keit setzen will. Wie er darauf gekommen ist, hat Jana Borchers heraus­ge­funden.

Szene beim Dreh für den Film "Sei dein eigenes Gesicht"

Szene beim Dreh für den Film "Sei dein eigenes Gesicht"/ Foto: Initiative "Worms macht die Klappe auf"

Viel­leicht möchte ich ja eines Tages meine eigene Stif­tung haben”, sagt Aimé-Jipsy Mikona und lacht, aber man spürt, dass er es ernst meint. Der 24-jährige hat die Intia­tive Worms macht die Klappe auf” gegründet. Gemeinsam mit Freun­dinnen und Freunden aus der Film­in­dus­trie dreht er Kurz­filme zu gesell­schaft­li­chen Themen wie Mobbing oder Rassismus. Aus dem Kongress junger Demokrat_​innen möchte er für seine eigene Projekte lernen: Ich bin wie ein Schwamm, der alles aufsaugt.”

Begonnen hat Mikonas poli­ti­sches Enga­ge­ment im Jugend­par­la­ment in Worms. Nebenbei orga­ni­sierte er Frei­zeit­be­schäf­ti­gungen für geflüch­tete Kinder und Jugend­liche. Vor gut einem Jahr musste er das Parla­ment, für das er mit 23 Jahren zu alt war, verlassen. Er ging zum Bundes­pro­gramm Demo­kratie leben”, im Jugend­forum half er, Projekte auszu­wählen, die geför­dert werden sollten. Doch wie sollte es von dort aus weiter­gehen? Ich hab mir über­legt – warum nicht selbst ein Projekt ins Leben rufen?”, erin­nert sich Mikona.

Nomi­niert für den Deut­schen Enga­ge­ment­preis

Ihm war klar, dass er etwas mit digi­talen Medien machen wollte: Ich glaube, dass man Inhalte damit beson­ders gut vermit­teln kann.” So entstand die Idee, Filme zu drehen, und mit ihr eine Initia­tive namens Worms macht die Klappe auf”. Das Wort Klappe” ist einer­seits eine Anspie­lung auf die Film­klappe, die beim Drehen benutzt wird. Ande­rer­seits lässt es sich natür­lich auch ganz wört­lich verstehen. Die Jugend­li­chen möchten sich einmi­schen, ins Gespräch kommen, andere zum Mitreden bewegen.

Das erste Projekt fand an einer Schule statt. Im Rahmen einer drei­tä­gigen Projekt­woche ist dort ein Kurz­film zum Thema Mobbing entstanden. Für ihren zweiten Film, der die Liebes­ge­schichte zwischen einem geflüch­teten Jungen und einem deut­schen Mädchen erzählt, ist die Gruppe mit dem Jugend­en­ga­ge­ment­preis Rhein­land-Pfalz ausge­zeichnet worden. Nun ist sie für den Deut­schen Enga­ge­ment­preis nomi­niert.

Nichts ändert sich, außer wir ändern uns.”

Mikona glaubt, dass es wichtig ist, sich zu enga­gieren, wenn man etwas bewegen möchte. Er selbst habe sehr stark gemerkt, wie er sich während der Arbeit in den Projekten weiter­ent­wi­ckelt, neue Wege für sich entdeckt habe. Er ist über­zeugt, dass sich erst durch Enga­ge­ment auch das Umfeld wandelt: Nichts ändert sich, außer wir ändern uns.”

Meist bekommt er diese Verän­de­rung mit, wenn Leute auf ihn zugehen und sagen: Ich finde das gut, was du machst!” Dann fragt er in der Regel zurück, was es denn sei, dass er gut mache. Viel­leicht haben die Leute Respekt, weil er Aner­kennng für seine Initia­tive erhalten hat, weil er mit Poli­ti­kern und Poli­ti­ke­rinnen ins Gespräch gekommen ist?

Das allein reicht ihm nicht. Er möchte wissen: Was hast du daraus mitge­nommen? Und vor allem: Was willst du selbst dazu beitragen?

Mehr über Worms macht die Klappe auf” unter www​.wmdka​.de


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