Bundestag reloaded: Jugend­liche Mitbe­stim­mung

Datum
01. Oktober 2017
Autor*in
Isabell Weiß
Thema
#JuKo17
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Jugend­par­la­mente sind nichts Neues und trotzdem kein etablierter Teil der Politik – bisher gibt es sie nur in einigen Groß­städten. Isabell hat mit zwei Jugend­li­chen gespro­chen, die sich für und gegen die Grün­dung von Jugend­par­la­menten ausspre­chen.

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Hanna-Maria und Felicia (re.) haben das Jugendparlament Friesland mitgegründet. Foto: Janine Ponzer

Viele Wege führen nach Rom und mindes­tens genauso viele Möglich­keiten gibt es für Jugend­liche, unsere Gesell­schaft zu verän­dern. Eine beliebte Form ist das Jugend­par­la­ment. Immer mehr Gremien in diversen Formen werden deutsch­land­weit gegründet. Hanna-Maria Paul und Felicia Rieth­müller aus Jever grün­deten das Jugend­par­la­ment Fries­land mit, welches die Inter­essen der Jugend­li­chen auf Kreis­ebene vertritt. Sie haben sich konkret gegen eine nieder­schwel­lige Form der Teil­habe, wie ein Jugend­forum, einge­setzt. Für die beiden ist ein Jugend­par­la­ment deut­lich konstruk­tiver“. Hanna-Maria erklärt, dass die Jugend­li­chen fest­an­ge­stellt sind und sich auch darauf einlassen regel­mäßig zu arbeiten, und damit so eine Art festen Job haben“. Ähnlich wie im Bundestag wird die eine Hälfte der jugend­li­chen Abge­ord­neten“ demo­kra­tisch gewählt. Der andere Teil kommt aus bereits bestehenden Gremien, wie beispiels­weise dem Kreis­schü­lerrat. Dadurch wird ihrer Meinung nach eine konstan­tere Entschei­dungs­basis gewähr­leistet.

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Svenja beteiligt sich am Jugendforum in Hannover. Foto: Janine Ponzer

Es gibt aber auch andere Möglich­keiten für Jugend­liche, sich zusammen zu schließen und poli­tisch zu enga­gieren. Die Jugend­li­chen aus Hannover orga­ni­sieren sich in einer nieder­schwel­ligen Form der Teil­habe, einem soge­nannten Jugend­forum. Ohne Jugend­par­la­ment kann man die Politik viel offener gestalten“, erklärt Svenja Wermter. Bei uns in Hannover ist es so, dass wir Dinge umsetzen können, wenn sie gefor­dert werden“, betont die 19-Jährige. Sie verweist auf die komple­xeren Struk­turen von Jugend­par­la­menten. Wir haben eine Steue­rungs­gruppe aus bis zu 15 Jugend­li­chen und einem Haupt­amt­li­chen.“ Diese treffen sich in regel­mä­ßigen Abständen und planen die jewei­ligen Veran­stal­tungen. Der haupt­amt­lich Mitar­bei­tende bildet dabei die Schnitt­stellen zwischen Jugend­li­chen und Verwal­tung. Bei der Gestal­tung einer jugend­ge­rech­teren Gesell­schaft sind aber vor allem die jungen Menschen gefragt: Wir haben die Ideen, wir führen sie auch aus“, hebt Svenja hervor.

Ob Jugend­par­la­ment oder Jugend­forum – der demo­kra­ti­sche Mitbe­stim­mungs­cha­rakter steht bei jedem Gremium an erster Stelle und die jugend­li­chen Abge­ord­neten“ versu­chen durch jedes Treffen, jede Diskus­sion und jede Entschei­dung Deutsch­land ein biss­chen jugend­ge­rechter zu gestalten.


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