Zwischen Leder­hosen und High­tech – Bayern im Wandel 

Datum
22. Februar 2025
Autor*in
Jan Kirchner
Thema
#BTW2025
BildBayern

BildBayern

Wie sieht einer der jüngsten Bundes­tags-Kandi­daten die Zukunft Bayerns? Poli­ti­ko­range hat mit einem der jüngsten Bundes­tags­kan­di­daten gespro­chen – über Tradi­tion, Inno­va­tion und die Frage, wohin die Reise für Bayern geht. 

Bild: Jan Kirchner / Jugend­presse Deutsch­land e.V.

Zwischen fossiler Energie und Wind­rä­dern, zwischen Stadt und Land – Bayern steht an der Schwelle zwischen Tradi­tion und Aufbruch. Am kommenden Sonntag entscheidet die Bundes­tags­wahl über die Zukunft Bayerns und des ganzen Landes. Beson­ders die jungen Wähler*innen haben bereits bei der letzten Wahl gezeigt: Der Wandel ist in vollem Gange. 

Wie sieht einer der jüngsten Kandidat*innen die Zukunft Bayerns? Politik Orange hat mit einem der jüngsten Bundes­tags­kan­di­daten gespro­chen – über Tradi­tion, Inno­va­tion und die Frage, wohin die Reise für Bayern geht. 

Junge Wähler*innen als Impuls­geber 

2021 lag die Wahl­be­tei­li­gung der Erstwähler*innen in Bayern bei etwa 71 %, während die Gesamt­be­tei­li­gung im Frei­staat bei 79,8 % lag. Ihre Zweit­stimme setzten die jungen Menschen bei Parteien, die mit jungen“ Themen wie Digi­ta­li­sie­rung und Klima­schutz in den Wahl­kampf gezogen waren. FDP und Grüne erhielten jeweils 23 %, wohin­gegen die in Bayern sonst sehr starke CSU nur 10 % der Stimmen bekam. 

Man muss die Themen von jungen Menschen aufgreifen und ihnen vor allem zeigen, dass man sie ernst nimmt“, sagt Ben Brunk­horst. Im Alter von zwanzig Jahren kandi­diert er als jüngster Kandidat der CSU auf Listen­platz 77 für den Deut­schen Bundestag. Ihm sei bewusst, so sagt er, dass er von diesem Listen­platz aus quasi keine Chance auf einen Einzug in den Bundestag hat. Deshalb versteht er sich viel­mehr als Unter­stützer dieses Wahl­kampfes und seines Kanz­ler­kan­di­daten Fried­rich Merz. 

Brunk­horst wünscht sich, dass noch mehr junge Menschen den Weg in eine Partei der demo­kra­ti­schen Mitte“ finden und wirbt dafür, sich poli­tisch einzu­bringen. Darin sieht er die große Chance, noch mehr junge Themen in die Politik zu bringen. Jede*r hat eine Meinung, und die gilt es einzu­bringen“, ergänzt Brunk­horst. 

Chancen und Heraus­for­de­rungen des Wandels 

Bayerns Wirt­schaft steht vor großen Heraus­for­de­rungen: Die Auto­mo­bil­in­dus­trie, lange ein Rück­grat der Wirt­schaft, ist mit dem Wandel hin zur Elek­tro­mo­bi­lität konfron­tiert. Gleich­zeitig bietet die Digi­ta­li­sie­rung neue Chancen, gerade für den Mittel­stand. Doch zwischen Tradi­tion und Aufbruch entstehen Konflikte. Der Ausbau erneu­er­barer Ener­gien trifft auf Wider­stand, sei es durch Bürger­initia­tiven oder durch gesetz­liche Hürden wie die strenge 10H-Regel für Wind­kraft­an­lagen. 

Diesen Problemen will sich die CSU mit Tech­no­lo­gie­of­fen­heit entge­gen­stellen. Ihm ist wichtig: Wir verbinden Tradi­tion mit Fort­schritt.“ Weiter meint er, dass man aufpassen müsse, Tradi­tion nicht aus ideo­lo­gi­schen Gründen zu zerstören, und verweist auf Firmen, die zwar Welt­kriege über­standen haben, aber keine grüne Wirt­schafts­po­litik. Einen konkreten Beweis bleibt er hier jedoch schuldig. Klima­schutz ist Brunk­horst ein Anliegen. Ihm ist nur wichtig, dass dieser mit Verstand“ geschieht und nicht auf Kosten der Wirt­schaft. 

Wohnungs­knapp­heit in Bayerns Metro­polen 

Die Wohnungs­knapp­heit in den baye­ri­schen Metro­polen ist ein weiteres drän­gendes Problem. Die stei­genden Miet­preise in den Groß­städten treiben junge Menschen und Fami­lien zuneh­mend ins Umland – mit der Folge, dass der Pend­ler­ver­kehr wächst und der öffent­liche Nahver­kehr an seine Grenzen gerät. Hier stehen die poli­ti­schen Parteien vor der Aufgabe, eine Balance zwischen nach­hal­tiger Stadt­ent­wick­lung und der Wahrung des länd­li­chen Raumes zu finden. Brunk­horst fordert in diesem Kontext bezahl­baren Wohn­raum für junge Menschen in Groß­städten. Zur konkreten Umset­zung äußert er sich nicht. 

Bayern vor der Wahl: Tradi­tion bewahren oder Aufbruch wagen? 

Die Bundes­tags­wahl wird zeigen, welche Politik sich junge Menschen wünschen. Bei den U18-Wahlen des Baye­ri­schen Jugend­rings zur Bundes­tags­wahl 2025 ist es der CSU mit rund 21 % gelungen, die meisten Stimmen zu holen, gefolgt von der AfD mit 18 % und DIE LINKE mit 17 %. 


Empfohlene Beiträge