Sieben Fakten über den Klima­schutz in Berlin

Datum
25. April 2016
Autor*in
Cora Gebel
Thema
#ZukunftsTour 2016
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In New York wurde soeben der Welt­kli­ma­ver­trag unter­zeichnet. Mehr als 170 Regierungsvertreter*innen kamen dafür im Haupt­quar­tier der Vereinten Nationen zusammen. Doch wie steht es in Berlin um den Klima­schutz? Sieben Fakten aus dem Fach­forum Klima­schutz“ auf der Zukunfts­Tour.

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Anregungen für den Berliner Klimaschutz.

Zu den Vortra­genden zählten Beate Züchner von der Senats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung und Umwelt, Corinna Vosse von der Klima­werk­statt Spandau und Laura Weis von Power­Shift. Sie stellten Berlins Ziele und Grund­lagen im Klima­schutz vorge­stellt, aber auch bestehende Anfor­de­rungen und Heraus­for­de­rungen vor.

1. Mach­bar­keits­studie Klima­neu­trales Berlin 2050

Berlin will bis zum Jahre 2050 klima­neu­tral sein. Um das zu errei­chen, führten Forscher 2014 in einem ersten Schritt eine von der Senats­ver­wal­tung beauf­tragte Mach­bar­keits­studie durch. Unter Leitung des Potsdam Insti­tuts für Klima­fol­gen­for­schung unter­suchten sie 15 Monate lang, wie sich die CO2-Emis­sionen der Stadt redu­zieren lassen. Betrachtet wurden hierbei Hand­lungs­felder und Redu­zie­rungs­po­ten­tiale. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Stadt eine über 90 prozen­tige Ener­gie­ei­gen­ver­sor­gung errei­chen kann. Die Studie bildet die Grund­lage für das Berliner Energie- und Klima­schutz­pro­gramm, welches wiederum den Rahmen für den Berliner Klima­schutz darstellt.

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Beate Züchner (v.l.) von derSenatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin. Fotos(3): Cora Gebel

2. Das Berliner Energie- und Klima­schutz­pro­gramm (BEK)

Mit dem Berliner Energie- und Klima­schutz­pro­gramm sollen konkrete Maßnahmen und Stra­te­gien aufge­zeigt werden, wie die Klima­neu­tra­lität Berlins erreicht werden kann. Zu den unter­suchten Berei­chen zählen Ener­gie­ver­sor­gung, Gebäude- und Stadt­ent­wick­lung, Wirt­schaft, private Haus­halte und Konsum sowie Verkehr. Das BEK wird von einem Moni­to­ring begleitet, um die Fort­schritte zu ermit­teln und zu evalu­ieren. Der Endbe­richt des BEK ist hier einsehbar.

3. Ener­gie­wen­de­ge­setz

Das Berliner Ener­gie­wen­de­ge­setz ist noch relativ jung – es wurde im März diesen Jahres vom Abge­ord­ne­ten­haus verab­schiedet und trat am 6. April in Kraft. Das Ener­gie­wen­de­ge­setz besagt, dass die ener­gie­be­dingten Kohlen­di­oxid­emis­sionen bis zum Jahr 2020 um mindes­tens 40 Prozent, bis zum Jahr 2030 um mindes­tens 60 Prozent und bis zum Jahr 2050 um mindes­tens 85 Prozent im Vergleich zu den Emis­sionen im Jahr 1990 redu­ziert werden sollen.

4. Berliner Netz­werkE

Ein Projekt der Senats­ver­wal­tung für Wirt­schaft, Tech­no­logie und Forschung: Berliner Netz­werkE“ ist ein Unter­neh­mens­netz­werk mit 20 Modell­pro­jekten im Bereich der Ener­gie­ef­fi­zienz. Inner­halb dieser Modell­pro­jekte sollen Lösungen für eine effi­zi­ente Ener­gie­er­zeu­gung- und nutzung gefunden werden. Bisher reali­sierte Projekte sind etwa Nutzung von Solar­thermie und Abwas­ser­wärme oder Brenn­stoff­zellen-Feld­tests.

5. Klima­schutz auch inner­halb der Bezirke

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Laura Weis von PowerShift (3. von links) und Corinna Vosse von der Klimawerkstatt Spandau (vorne rechts)

Die Berliner Bezirke brau­chen eine Anlauf­stelle, bei der Klima­schutz an Erster Stelle steht und durch poli­ti­sche Unter­stüt­zung geför­dert wird. Es muss ein hori­zon­taler sowie verti­kaler Erfah­rungs­aus­tausch statt­finden, um Syner­gien zu reali­sieren. Im Vergleich zu anderen Hand­lungs­fel­dern spielt das Thema kommu­naler Klima­schutz eher eine unter­ge­ord­nete Rolle. Doch dieser muss mehr veran­kert werden. In den Bezirken gibt es keine über­grei­fende Koor­di­na­tion, durch welche Klima­schutz­pro­jekte und Bera­tung initi­iert und auch koor­di­niert werden. Oft fehlen den Bezirken auch die finan­zi­ellen Mittel, um tech­nisch-wirt­schaft­liche Poten­tiale ausschöpfen zu können.

6. Klima­schutz und Bürger­be­tei­li­gung

Auch was Bürger­be­tei­li­gung betrifft besteht noch Hand­lungs­be­darf. Hier sollte ein akti­verer Austausch statt­finden. Gefor­dert werden Ansprechpartner*innen, durch welche sich die Bürger*innen mit anderen Bezirken vernetzen können.

7. Braun­kohle

Berlins Enga­ge­ment im Klima­schutz muss auch die Braun­kohle betreffen. Mit dem Kohle­abbau in Berlin wird konti­nu­ier­lich CO2, Fein­staub und Queck­silber in die Luft geblasen. Gesund­heit­liche und ökolo­gi­sche Probleme sind die Folgen. Ein Kohle­aus­steig in Berlin und Bran­den­burg ist notwendig. Nur so kann ein klima­neu­trales Berlin 2050 erreicht werden.


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