Mit Bäumen in eine bessere Zukunft

Datum
26. November 2016
Autor*in
Christina Braun
Thema
#up2youth 2016
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Pflanz­partys, Bäume, Klima­schutz: Plant-for-the-Planet pflanzt mit Kinder und Jugend­liche gegen den Klima­wandel, denn sie wollen bewegen. Ihre Botschaf­terin Sarah Hadj Ammer war bei der YouthCon und erklärte, warum Bäume so wichtig für unsere Zukunft sind. Chris­tina Braun featurt. 

dgvn_jugendkonferenz_2016_charles_lother_071Wir sind Kinder, die den Erwach­senen in die Arbeit pfuschen“, erzählt Sarah Hadj Ammar. Die Sieb­zehn­jäh­rige ist Botschaf­terin bei Plant-for-the-Planet, einer Orga­ni­sa­tion, die sich für Nach­hal­tig­keit und Klima­schutz einsetzt. Dafür tut Plant-for-the-Planet vor allem eins: Bäume pflanzen, um so den CO2 Ausstoß in der Atmo­sphäre redu­zieren. Gegründet wurde Plant-for-the-Planet im Jahr 2007 vom damals neun­jäh­rigen Felix Fink­beiner. Das Projekt wird schnell bekannt, der Junge, der gegen den Klima­wandel anpflanzt, rückte in den Fokus der Medien. Nicht zuletzt, weil er für eine Werbe­kam­pagne auch promi­nente Unter­stüt­zung bekommt – zum Beispiel von Gisele Bünd­chen und Til Schweiger. Früh über­nimmt der Vorsit­zende des United Nations Envi­ro­ne­ment Programm (UNEP), Klaus Töpfer die Schirm­herr­schaft über das Projekt. Felix wird Junior Board Member und spricht im Jahr 2011 vor den Vereinten Nationen in New York. Mitt­ler­weile hat sich die Orga­ni­sa­tion zu einer natio­nen­über­grei­fenden Bewe­gung entwi­ckelt: In über 190 Ländern sind heute etwa 100.000 Kinder aus aller Welt aktiv. Davon sind 46.000 Kinder als Botschafter und Botschaf­te­rinnen unter­wegs. Sarah als Stimme der Initia­tive Sarah ist eine davon. Als sie elf Jahre alt ist, besucht sie eine Akademie von Plant-for-the-Planet. Das Bewusst­sein den Klima­wandel hat sie von ihrer Mama mitbe­kommen, erzählt sie. Aktiv werden wollte sie aber schon immer. Seitdem ist sie regel­mäßig für Plant-for-the-Planet unter­wegs: Sie spricht auf Veran­stal­tungen, vor Poli­ti­kern und Firmen. Es kann aber auch mal vorkommen, dass sie dem mit dem Bürger­meister oder der Bürger­meis­terin einer Stadt Abkommen aushan­delt, dass zum Beispiel mehr Bäume in einer Stadt gepflanzt werden. Nicht selten muss sie da auch mal ihre Stimme gegen Erwach­sene erheben. Sarah ist aber auch oft Teil von Akade­mien, bei denen sie andere Kinder zu Botschaf­te­rinnen und Botschaf­tern ausbildet. Seit 2008 orga­ni­siert Plant-for-the-Planet auch Akade­mien, bei denen Kinder und Jugend­liche mehr über Klima­krisen und globale Gerech­tig­keit lernen können. Dabei geht es vor allem darum Ideen zu bekommen, wie man selbst aktiv werden kann und wie man sein Anliegen durch­setzen kann: Wie kann ich andere Kinder vom Thema begeis­tern und was macht eigent­lich einen guten Vortrag aus? Mit Bäumen in die Zukunft Heute pflanzen die Kinder und Jugend­li­chen von Plant-for-the-Planet von Mexiko bis Malaysia Bäume. Mitt­ler­weile haben sie insge­samt über 14 Milli­arden welt­weit in den Boden gesetzt. Der Tree­counter“ auf der Inter­net­seite der Orga­ni­sa­tion zeigt an, wie viele Bäume schon gepflanzt wurden. Mitma­chen können prin­zi­piell alle: Jeder, der einen Baum pflanzt, kann sich online einschreiben und wird dann beim Tree­counter mitein­be­rechnet“, sagt Sarah. Außerdem verkauft Plant-for-the-Planet eine eigene Scho­ko­lade, die Gute Scho­ko­lade“ – fair gehan­delt und klima­neu­tral. Für jede fünfte Tafel wird in Mexiko ein Baum gepflanzt. Auch gegen Spenden wird gepflanzt. Oder man feiert einfach mal eine Pflanz­party: Da lädt man alle seine Freunde ein, es gibt ein biss­chen was zu essen, alle pflanzen Bäume und es wird darüber geredet was Klima­wandel ist und warum Bäume wichtig sind“, erklärt Sarah. Klingt alles relativ einfach. Vorher müsse man nur mit einem Förster spre­chen und schauen, wo gerade ein Wald­stück aufge­forstet werden müsse. Aber es geht nicht nur darum, dass Baum­pflanzen zu zele­brieren. Die Orga­ni­sa­tion will, dass alle Mitglieder mitbe­stimmen können und ist mitt­ler­weile demo­kra­tisch orga­ni­siert. Einmal im Jahr wird online abge­stimmt wer in den Welt­vor­stand, in das soge­nannte Global Board kommen soll. Das Global Board setzt sich aus 14 Kindern und 14 Jugend­li­chen sowie einem bezwie­hungs­weise einer Vorsit­zenden aus den acht großen Regionen der Welt zusammen. Dort sollen dann die wegwei­senden Entschei­dungen für die Zukunft der Orga­ni­sa­tion getroffen werden. Sarah ist für die Periode 2016/17 die Vertre­terin für Deutsch­land. Ergei­zige Ziele für die Zukunft Für die Zukunft wünsch ich mir, dass weniger geredet und mehr gemacht wird. Ich finde wir haben schon viele tolle Abkommen getroffen, zum Beispiel das Abkommen von Paris. Jetzt ist es an der Zeit die auch alle umzu­setzen“, sagt Sarah. Sie ist es leid, immer nur leere Phrasen zu hören. Auf Worte müssen jetzt auch endlich Taten folgen“, findet die Sieb­zehn­jäh­rige. Sarah wird in ihrem Tun von ihren Mitstrei­te­rinnen und Mitstrei­tern inspi­riert. Es gibt so viele Menschen bei Plant-for-the-Planet von denen man sich in Sachen Klima­schutz noch eine Menge abschauen kann“, erklärt die Botschaf­terin. Plant-for-the-Planet hat für die Zukunft ehrgei­zige Ziele: Bis zum Jahr 2020 sollen rund um den Globus insge­samt 1.000 Milli­arden neue Bäume gepflanzt werden. Außerdem wollen die Kinder und Jugend­li­chen von Plant-for-the-Planet bis zum Jahr 2050 die Energie welt­weit nur noch aus erneu­er­baren Quellen gewinnen und so den CO2 Ausstoß weiter­ein­dämmen. Ich will, dass meine Kinder noch selbst einen Schnee­mann bauen können und ich ihnen nicht davon erzählen muss, was ein Schnee­mann war.“

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