Echte Jugend­be­tei­li­gung scheint für die Jugend­par­tei­spitzen keine Prio­rität zu haben

Datum
21. Juni 2025
Autor*in
Leon Ecker
Themen
#Kommentar #JPT2025
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Während Minister*innen sich für die Jugend­Po­li­tik­Tage Zeit nehmen, fehlen 2025 ausge­rechnet dieje­nigen, die sonst für poli­ti­sche Jugend­be­tei­li­gung stehen: die Bundes­vor­sit­zenden der Jugend­par­teien. Das ist ein denkbar schlechtes Zeichen.

Während Minister*innen sich für die Jugend­Po­li­tik­Tage Zeit nehmen, fehlen 2025 ausge­rechnet dieje­nigen, die sonst für poli­ti­sche Jugend­be­tei­li­gung stehen: die Bundes­vor­sit­zenden der Jugend­par­teien. Das ist ein denkbar schlechtes Zeichen. 

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Vertreter*innen der Partei-Jugend­or­ga­ni­sa­tionen auf den Jugend­Po­li­tik­Tagen 2025 (Foto: Jugend­presse Deutschland/​Lennart Jördens)

Als am letzten Tag der Jugend­Po­li­tik­Tage 2025 ein Panel mit den Jugend­par­teien beginnt, fällt schnell etwas auf: Die bekannten Gesichter der Jugend­or­ga­ni­sa­tionen fehlen. Philipp Thürmer, Jette Niet­zard? Fehl­an­zeige. Statt­dessen disku­tieren Kari Lenke (Juso-Landes­vor­ständin in Berlin), Tammo West­phal (Beisitzer im Bundes­vor­stand der Grünen Jugend), und Ann-Cathrin Simon (stell­ver­tre­tende Bundes­vor­sit­zende der Jungen Union, immerhin). Nur die Links­ju­gend (solid) hat es geschafft, mit Bundes­spre­cherin Jonna Kühl jemand aus der vordersten Reihe zu schi­cken. 

Auch die anderen sind enga­gierte Stimmen, zwei­fellos. Doch sie stehen nicht an der Spitze ihrer Orga­ni­sa­tionen. Dabei wären gerade bei den disku­tierten Themen Gaza, Wehr­pflicht oder Koali­ti­ons­ver­trag die Meinungen der Vorsit­zenden so rele­vant, da sie damit immer wieder pola­ri­sieren. 

Und es ist ja nicht so, als seien die Jugend­Po­li­tik­Tage ein kleines Dorf­e­vent. Seit 2017 finden sie alle zwei Jahre statt, auf dem Podium gehören Spitzenpolitiker*innen fest dazu. Bundes­kanz­lerin Angela Merkel genauso wie zuletzt auch Kanzler Olaf Scholz. 500 bis 1000 junge Menschen aus dem ganzen Land sammeln hier immer wieder Ideen. Es ist eins, wenn nicht das größte Jugend­po­litik-Event Deutsch­lands, mitver­an­staltet direkt vom Bundes­mi­nis­te­rium für Jugend. 

Umso mehr stellt sich die Frage: Warum erscheint diese Veran­stal­tung bei den Jugend­par­teien offenbar nicht als Prio­rität? Während Bundesminister*innen wie Karin Prien (CDU) oder Kanz­ler­amts­mi­nister Thorsten Frei (CDU) persön­lich anreisen, sich den Fragen stellen und Inter­views geben, schi­cken die Jugend­or­ga­ni­sa­tionen ihre zweite Reihe. Dabei haben wohl gerade die Minister*innen einen noch volleren Termin­ka­lender. 

Die Einla­dungen zum Panel gingen den Veranstalter*innen zufolge bereits im März raus, mit ausrei­chend Vorlauf also, um hoch­ran­gige Beset­zungen zu ermög­li­chen. Dass dies nicht geklappt hat, sendet ein fatales Signal – gerade an die junge Ziel­gruppe, die sich hier poli­tisch einbringen will. Wer Betei­li­gung ernst meint, muss auch Präsenz zeigen. Jugend­po­litik darf nicht nur ein PR-Thema sein, mit dem sich Parteien rühmen – sie braucht auch die glaub­wür­dige Präsenz ihrer Vertreter*innen. Die Minister*innen haben das verstanden. Die Jugend­par­teien sollten es beim nächsten Mal auch tun. 


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