Durch Dialoge in eine bessere Welt

Datum
26. November 2016
Autor*in
Clara List
Thema
#up2youth 2016
luise_zeitungen_vera-kleiner

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Tim Richter, ein Jour­na­list, Debat­tierer und Vorstands­mit­glied der DGVN, unter­hielt sich mit Clara List über poli­ti­sches Enga­ge­ment, seine Mitglied­schaft in der CDU, und warum er eigent­lich kein Jour­na­list werden wollte.

Warum gehören für Sie die Vereinten Nationen und der Welt­frieden zusammen?

Den Welt­frieden gibt es meiner Meinung nach nur, weil Struk­tur­ebenen exis­tieren, auf denen Konflikte zwischen Menschen verhan­delt werden. Die Vereinten Nationen sind eine der wesent­li­chen Insti­tu­tionen. Sie zwingen Menschen, mitein­ander zu spre­chen und tragen somit viel zum Welt­frieden bei.

Was war ihre Moti­va­tion der Christ­lich Demo­kra­ti­schen Union bei zu treten?

Mir war schon mit 13 Jahren klar, dass ich etwas in der Welt bewegen möchte. In Deutsch­land braucht man Parteien, die diesen Prozess mode­rieren. Ich habe mir selbst damals die Frage gestellt, in welche Partei ich eintreten möchte. Auf kommu­nal­po­li­ti­scher Ebene sagte mir die Auffas­sung der FDP sehr zu, ich wurde Mitglied. Als ich mich breiter aufstellen wollte, entfernte ich mich von der FDP und fand meinen Platz in der CDU. Durch viele Gemein­sam­keiten fühle ich mich in der Partei verstanden und kann meine Meinung frei äußern. Ich glaube, es war letzt­end­lich eine Liebes­heirat.

Kommt es vor, dass die Partei­zu­ge­hö­rig­keit Ihre Bericht­erstat­tung beein­flusst?

Da ich keinen Poli­tik­jour­na­lismus betreibe, ist das nicht der Fall. Dafür bin ich dankbar. Ich habe durchs debat­tieren an der Univer­sität gelernt, immer verschie­dene Meinungen zu betrachten und zu verstehen. Das ist sehr hilf­reich, nicht nur in meiner jour­na­lis­ti­schen Arbeit.

Was würden Sie gerne jungen Menschen, die sich für Frieden in der Welt einsetzten möchten, sagen?

Bringt euch ein! Veran­stal­tungen wie die YouthCon hier in Bonn sind unglaub­lich inspi­rie­rend. Teil­neh­mende aus verschie­densten Berei­chen, nicht nur poli­ti­schen, kommen zusammen, tauschen sich aus und teilen so ihr Wissen. Jugend­liche sollen sich bewusst sein, dass sie etwas bewegen können. Man wird nie etwas verän­dern können, wenn man nicht anfängt sich ein zu bringen. Austausch­for­mate sind von großer Bedeu­tung, denn beim Dialog fängt alles an.

Und was raten Sie jungen Jour­na­listen für ihren Werde­gang?

Ehrlich gesagt wollte ich nie Jour­na­list werden. Bei der Schü­ler­zei­tung hatte ich immer das Gefühl, nicht meine eigene Meinung äußern zu dürfen. Viel eher habe ich andere Meinungen publi­ziert. Trotzdem bin ich ja Jour­na­list. Also lernt denken und nicht schreiben.

Jour­na­listen sehen ihre Stel­lung oft als zu wichtig an und bauschen Themen auf. Das Leben ist manchmal einfach lang­weilig normal. Unsere Bundes­kanz­lerin ist auch nur eine Frau mit sechs Stunden Schlaf. Diese Norma­li­sie­rung sollte der Jour­na­lismus mehr beleuchten. Und auch auf die Chancen und nicht die Gefahren des medialen Wandels konzen­trieren. Soziale Medien sind nicht immer gleich schlecht. Man muss sie gestalten und dieses Gestalten kann man lernen.


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