Dann schwimme ich halt in den Urlaub!“

Datum
12. Mai 2019
Autor*in
Evindar Gürel
Thema
#JPT19
Mobilität

Mobilität

Foto: Jugendpresse Deutschland/Ragnar Hüneke

Fliegen wir demnächst mit Flug­taxis in die Stadt? Oder warten wir weiter auf den Dorfbus, der nur einmal die Stunde fährt? Unsere Repor­terin Evindar Gürel hat sich auf den Jugend­po­li­tik­tagen 2019 umge­hört und sich eine Meinung gebildet. 

Es ist unum­stritten, dass Mobi­lität einer der wich­tigsten Punkte in der Klima­de­batte ist. Diesel­verbot, Emis­si­ons­steuer, Ausbau der Fahr­rad­in­fra­struktur – alles Lösungs­vor­schläge, über die disku­tiert werden muss. Aber eines ist klar: Am Ende werden es nach­hal­tige und umsetz­bare Ideen sein. Und wenn wir die Welt, so wie sie jetzt ist, pflegen wollen, muss jeder mit anpa­cken! Dabei sollte über die Art der Beför­de­rungs­mittel nach­ge­dacht werden. Wenn wir zur Schule oder Arbeit wollen, gibt es gängige Möglich­keiten: Fahrrad fahren, öffent­liche Verkehrs­mittel nutzen oder zu Fuß gehen. Der Nahver­kehr muss güns­tiger und Flüge teurer werden. Denn viele Menschen bevor­zugen bei Städ­te­trips das Flug­zeug. Ein großer Gewis­sens­kon­flikt, denn eine rich­tige Alter­na­tive gibt es nicht. Soll ich dann in den Urlaub schwimmen?“, fragen Teil­neh­mende.

Alter­na­tiven? Nur welche?

Alter­na­tiven werden benö­tigt – viel­leicht Elek­tro­mo­bi­lität und Flug­taxis? Auch diese Vorschläge haben ihre Grenzen. Sie sind batte­rie­be­trieben und für die Herstel­lung von Batte­rien wird Lithium benö­tigt. Da die Aufar­bei­tung von Lithium sehr aufwendig ist, würde der Import lang­fristig auch keine Lösung sein. Außerdem kostet es viel Energie, Ressourcen und Kapa­zi­täten.

In der Arbeits­gruppe wurde daher über Lösungs­vor­schläge disku­tiert: Den Nahver­kehr güns­tiger oder sogar kostenlos machen? Aber wer soll das bezahlen?“, fragten Teil­neh­mende. Mit einer Emis­si­ons­steuer“, antwor­teten andere. Verbote von Diesel bringen nichts, wir brau­chen CO2-Steuern, die wehtun“, war der allge­meine Tenor der Gruppe.

Ein kommu­naler Ansatz ist der Ausbau der Fahr­rad­in­fra­struktur. Mehr Fahr­rad­wege, die genug Platz bieten oder die Umlen­kung des Ampel­ver­kehrs auf Fußgänger und Fahr­rad­fahrer, wurde auch disku­tiert. Doch wie gestaltet man Mobi­lität zu Gunsten aller?

Was Komiker Marc-Uwe Kling sagt…

Die Entschei­dung, wie Mobi­li­sie­rungs­kon­zepte am besten gestaltet werden können, fiel den Teil­neh­menden der Arbeits­gruppe schwer. Die Lösungs­vor­schläge müssen sowohl nach­haltig, als auch für jeden zugäng­lich sein. Vor allem solange wir in einer Gesell­schaft leben, in denen es noch zu viele Menschen gibt, die sich den Klima­wandel nicht bewusst machen oder sogar bestreiten, dass eine Verän­de­rung des Mobi­li­sie­rungs­sek­tors nötig ist.

Es wird nicht einge­sehen, dass wir mehr Geld zahlen müssen, wenn wir unseren jetzigen Lebens­stan­dard halten wollen. Der Schrift­stel­lernd Komiker Marc-Uwe Kling bringt es auf den Punkt. Wenn die Klima­er­wär­mung auf magi­sche Weise nicht mehr exis­tent wäre, dann hätten wir völlig ohne Grund dafür gesorgt, dass man selbst in den Städten die Luft wieder atmen kann, dass die Flüsse nicht mehr giftig sind, dass Autos weder Krach machen noch stinken und dass wir nicht mehr abhängig sind von Dikta­toren und deren Ölvor­kommen. Da würden wir uns schön ärgern.“


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