Ausge­beutet für unser schönes Erlebnis

Datum
13. Februar 2016
Autor*in
Caroline Ellenberger
Thema
#ZukunftsTour 2016
Lisa Stenke

Lisa Stenke

Im Rahmen der Zukunfts­tour hat Halter­nativ“ einen Poet­ryslam orga­ni­siert. Lisa hat einen Text über Kinder­ar­beit vorge­tragen. Caro und Inga haben sie inter­viewt.

Lisa Stenke, 19, studiert Germa­nistik und Sozio­logie, schreibt seit 4 Jahren, hat sich aber nie getraut, das auf die Bühne zu bringen.

Um was geht in deinem Poet­ryslam-Text?

Es geht um Kinder­ar­beit. Dass billig produ­ziert wird, auch im Ausland. Dadurch wird es zwar immer güns­tiger, aber viele Menschen vergessen, was dahinter steht.“

Wie bist du auf Kinder­ar­beit gekommen?

Ich habe lange über dieses Thema nach gedacht. Viele Menschen können viel­leicht gar nichts damit anfangen, wenn man Globa­li­sie­rung irgendwo in den Raum wirft. So ging es mir auch. Man kennt das Wort zwar, aber man hat nicht so richtig das Hinter­grund­wissen. Ich hab mir dann ein paar Videos dazu ange­guckt. Da ging es auch immer darum, dass in anderen Ländern produ­ziert wird. Aber es ging nie um die Leute, die das machen. Und das ist schade, denn da steckt ja viel mehr dahinter. Ich glaube, wenn nicht überall auf der Welt expor­tiert und verschifft werden würde, dann würden auch viel weniger Firmen Produkte wie z.B. Baum­wolle benutzen, die von Kindern verar­beitet wurden. Dann wäre das Thema viel­leicht gar nicht mehr so groß, weil es sich einfach nicht mehr lohnt.“

Hast du Verbes­se­rungs­mög­lich­keiten?

Ohje, nein, ich glaube, das ist einfach schwer aufzu­halten. Es ist nun mal fort­schritt­lich. Viel dran verbes­sern, außer es zu verbieten, kann man nicht mehr. Es ist ja schon in vielen Ländern verboten und wird trotzdem gemacht. Also ich finde das ist einfach so eine mensch­liche Sache. Das muss dann auch jeder für sich selber wissen.“

Kannst du den Leuten denn irgendwas empfehlen, wie sie sich infor­mieren sollten?

Was heißt infor­mieren? Also ich fand das Internet gar nicht so schlecht. Es gibt auch viele Zeit­schriften darüber. Viel­leicht Dinge, die einfach kostenlos mitge­geben werden, die aber keiner anguckt. Von Hilfs­or­ga­ni­sa­tionen. Ich finde, sowas sollte man viel mehr nutzen. Nicht nur mitnehmen und es wegwerfen, sondern wirk­lich mal durch­lesen und auch mal nach­denken, wie es den Leuten da so geht.“

Ist Thüringen nach­hal­tiger als du das kennst?

Ja, ich komme eigent­lich aus dem Westen. Ich finde, die Leute hier sind schon sehr viel nach­hal­tiger, ökolo­gi­scher.“

Gibt es irgendwas, das du für eine bessere Welt tust?

Ich hab eine Zeit lang sehr viel gespendet und ich achte halt sehr darauf, was ich kaufe, was ich anziehe und, auch bei Kosmetik, wo es herkommt. Ich schaue auch drauf, was ich esse, , dass es fair­trade ist und dass die Leute nicht dafür ausge­beutet werden, nur damit ich ein schönes Erlebnis habe.“


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