Armut und Sexismus

Datum
02. Oktober 2015
Autor*in
Lisa Pausch
Thema
#ZukunftsTour 2016
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Die 17-jährige Sabrina beim Strengthie.
Fot: Lisa Pausch

Bildung für alle, glei­cher Lohn und Selbst­stän­dig­keit. Trotz Eman­zi­pa­ti­ons­be­we­gung und einem Mille­ni­ums­ziel für Gleich­be­rech­ti­gung stehen Frauen oft hinten an. Ist Armut sexis­tisch? Alex­andra Uebel­whör von ONE Deutsch­land spricht über Heraus­for­de­rungen und Chancen. 

Das Mill­en­ni­ums­ziel der Verei­nigten Nationen zur Geschlech­ter­gleich­heit in Bildung, Arbeits­markt und Politik konnte bis 2015 nur teil­weise verbes­sert werden. Deshalb steht es bei den nach­hal­tigen Entwick­lungs­zielen, die vergan­gene Woche in New York verab­schiedet wurden, wieder auf der Agenda.

Denn welt­weit arbeitet nur etwa jede zweite Frau im erwerbs­fä­higen Alter und verdient im Durch­schnitt 24 Prozent weniger als ihr männ­li­cher Konkur­rent. Zwei Drittel der Analphabet*innen sind Frauen, Frauen haben schlech­teren Zugang zu land­wirt­schaft­li­chen Produk­ti­ons­mit­teln und sicheren Ener­gien. Ist Armut sexis­tisch?

Ja, sagt die entwick­lungs­po­li­ti­sche Orga­ni­sa­tion ONE! Ihr Bericht  Armut ist sexis­tisch“ zeigt aber auch, welch enormes Poten­tial in Mädchen und Frauen steckt. Hätten sie etwa im Bereich der Land­wirt­schaft die glei­chen Rechte wie Männer, würde die Zahl der chro­nisch Hungernden um 100 – 150 Millionen sinken. Deshalb fordert ONE Politiker*innen zum Handeln auf.

Doch auch bei den poli­ti­schen Entscheidungsträger*innen sind Frauen unter­re­prä­sen­tiert. In den Parla­menten dieser Welt finden sich nach Angaben des UN-Women Komi­tees nur 22 Prozent Frauen. Nur 19 der 193 UN-Mitglieds­staaten werden von Staats- oder Regie­rungs­chefinnen geführt. In Deutsch­land werden zur Zeit etwa 36 Prozent der Plätze weib­lich besetzt – das ist über­durch­schnitt­lich in Europa mit 25 Prozent. Andorra, Boli­vien und Ruanda werden von zahl­rei­chen Parlamentiar*innen vertreten: sie machen hier mehr als 50 Prozent der Mitglieder aus.

Frau­en­quote, Führungs­po­si­tionen und die Verein­bar­keit von Familie und Beruf. Auch in Deutsch­land wird disku­tiert. Zeit also, stark zu sein und sich soli­da­risch zu zeigen mit Mädchen und Frauen – auch hier im eigenen Land.

https://​youtu​.be/​19​V​Z​s​x​6mjzE


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