10 Dinge, die wir auf der Zukunfts­Tour in Leipzig gelernt haben

Datum
24. März 2016
Autor*in
Yvonne Hein
Thema
#ZukunftsTour 2016
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Bei den Lern­sta­tionen und Ausstel­lungen konnte man viel auspro­bieren. Oft gab es wirk­lich erstaun­liche Dinge zu entde­cken. Yvonne Hein und Sabrina Winter haben 10 davon zusam­men­ge­tragen.

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Produkte, die Palmöl enthalten Foto: Sabrina Winter

1. Nutella tötet Orang Utans

Richtig gehört! In Nutella ist nämlich viel Palmöl. Um das zu gewinnen, werden riesige Flächen im Regen­wald gerodet. Dann baut man dort Ölpalmen an. Wird der Regen­wald aber zerstört, verschwindet auch der Lebens­raum vieler Tier­arten. Die Orang Utans sind hier die Haupt­leit­tra­genden. Sie werden immer weniger, weil der Bedarf nach Palmöl immer größer wird.

2. Eine Flucht­si­tua­tion dauert im Durch­schnitt 25 Jahre

Tatsäch­lich vergeht im Schnitt ein Vier­tel­jahr­hun­dert vom Moment, in dem ein Mensch seine Heimat verlässt, bis zu dem Moment, in dem er ein neues Leben an einem sicheren Platz beginnt. Zurzeit sind unge­fähr 60 Millionen Menschen welt­weit auf der Flucht. 90 Prozent von ihnen werden in Entwick­lungs­län­dern aufge­nommen. In der Türkei leben gerade circa 2,5 Millionen Menschen aus Syrien, die Schutz vor dem Bürger­krieg suchen. Der Libanon hat prozen­tual zu seiner Bevöl­ke­rung die meisten Flücht­linge aufge­nommen: Ein Fünftel der Bevöl­ke­rung des Landes sind Flüch­tende.

3. Augen auf beim Einkauf: Scho­ko­lade ist unfair

Nicht jede Scho­ko­lade, aber die meisten Sorten, denn weniger als 1 Prozent der Scho­ko­lade in unseren Super­märkten wird fair gehan­delt. Ganz schön wenig – vor allem wenn man bedenkt, dass Kakao­bauern ihre Kinder zur Schule schi­cken können, wenn sie fair bezahlt werden. Wenn sie in einer soge­nannten Initia­tive sind, erhalten sie einen Mindest­lohn und werden am Gewinn der Firma betei­ligt.

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Lichtverschmutzung in Europa Foto: Sabrina Winter

4. Vögel sterben durch Licht­ver­schmut­zung

Wie geht das denn? Nun ja, das künst­liche Licht in Groß­städten (Laternen, Reklame) desori­en­tiert Vögel stark. Sie fühlen sich durch das Licht ange­zogen, fliegen hin, werden geblendet, prallen gegen Hinder­nisse und sterben an ihren Verlet­zungen. Auch für Insekten ist zu viel Licht gefähr­lich: Sie umkreisen es bis zur Erschöp­fung, dann fallen sie zu Boden.

5. Mit wenig Arbeit kann man welt­weit viel bewirken

Das zeigt zum Beispiel das Projekt geni­al­so­zial. Hier können Schüler*innen für einen Tag ihren Sitz­platz in der Schule gegen einen Arbeits­platz in einem Betrieb oder einer Werk­statt tauschen. Das beson­dere an diesem Projekt: Das verdiente Geld fließt in soziale Projekte rund um die Welt, wobei ein Teil lokal inves­tiert wird. Geni­al­so­zial“ konnte damit schon viele Lebens­per­spek­tiven aufzeigen.

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Eine aktive Zivilgesellschaft, ein Rechtsstaat oder eine soziale Marktwirtschaft - was ist dir wichtig? Foto: Sabrina Winter

6. Demo­kratie ist die Aufgabe von unser­aller

Die Konrad-Adenauer-Stif­tung infor­miert detail­liert über die verschie­densten Kompo­nenten der Demo­kratie: Von ganz oben bis ganz unten haben wir Mitspra­che­rechte und sollten diese auch nutzen. Denn mit der Demo­kratie verhält es sich wie mit dem Zähne­putzen, wenn man es nicht macht, wird es braun. Und was wir nicht nutzen, verlieren wir irgend­wann. Also: Mund auf, Rechte kennen und sich basis­de­mo­kra­tisch sich auf Schul‑, Uni- oder Lokal­ebene einbringen.

7. Grüne Inseln gibt es nicht nur in der Südsee

Sondern auch hier – wenn man in Leipzig wohnt, zum Beispiel in der Dübener Heide. Der Verein Dübener Heide e.V. enga­giert sich für den Umwelt­schutz in dem Natur­park. Dieser wurde übri­gens nicht vom Staat, sondern von Bürger*innen gegründet. Die Leute in dem Gebiet demons­trierten gegen den geplanten Braun­koh­le­abbau in den 1980er Jahren. Sie wollten lieber ihren Wald behalten. 1990 grün­deten sie schließ­lich einen Verein dafür und schützten so das Fleck­chen Erde.

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Auf bunten Zetteln haben die Teilnehmer*innen zusammen getragen, was für sie gute Arbeit bedeutet Foto: Sabrina Winter

8. Näher*innen verdienen nur 1 Prozent an deiner Jeans

Ganz schön unge­recht: Von dem, was du für deine Jeans zahlst, gehen 50 Prozent an den Einzel­handel, 25 Prozent gehen für Verwal­tung und Werbung drauf. Die Menschen, die deine Jeans zusammen genäht haben, bekommen nur 1 Prozent des Preises.

9. Primark ist nicht der Ober­schurke

Das Mode­haus macht immer wieder Schlag­zeilen damit, wie schlecht die Bedin­gungen seiner Arbeiter*innen sind. Aber es ist nicht allein. Firmen wir H&M und Puma lassen ihre Klei­dung unter genauso schlechten Bedin­gungen produ­zieren wie Primark. Esprit, Nike und Vero Moda sind sogar noch schlimmer: Sie setzen sich kaum oder gar nicht für die Arbeits­rechte und einen fairen Lohn ihrer Mitarbeiter*innen ein.

10. Fair ist das neue schwarz

Fairer Kaffee, faire Scho­ko­lade und faire Bananen sind bekannt. Der Konsum von fairen Produkten ist beliebt wie nie zuvor, voll­kommen verständ­lich natür­lich. Doch eine faire Stadt? Ja, auch das gibt es und Leipzig ist eine der soge­nannten Fair­trade-Towns“. Eine Stadt, die fair werden möchte und ist, verpflichtet sich den fairen Handel zu fördern und Unter­stüt­zung dafür in der Politik, Verwal­tung, der Zivil­ge­sell­schaft und freien Wirt­schaft zu bekommen. Es gibt in Deutsch­land mitt­ler­weile sogar vier Fair­trade-Unis und ratet mal, welche eine von ihnen ist. Richtig: die Uni Leipzig.


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